Die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen im Ernstfall nicht aus, das zeigen die Gegenüberstellungen von realistischen Kosten und Erstattungen. Nur private Pflegeversicherungen können diese Versorgungslücken effektiv schließen.
Private Pflegeversicherung sinnvoll und notwendig
Die Planung der privaten Altersvorsorge sollte neben dem Einkommen im Alter auch die vorzeitigen Risiken umfassen. So gehören eine Berufsunfähigkeits-, eine Risikolebens- und eine private Pflegeversicherung unbedingt zur grundlegenden Ausstattung. Schließlich nützt die beste Rentenabsicherung nichts, wenn die finanziellen Möglichkeiten für eine umfassende Pflege vor Renteneintritt nicht ausreichen. Welche Auswahl als geeignete Pflegeversicherung sinnvoll ist, hängt dabei nicht zuletzt vom Gesundheitszustand bei Versicherungsbeginn ab.
Grundsätzlich müssen nämlich die Zusatzversicherungen danach unterschieden werden, ob sie eine Gesundheitsprüfung enthalten oder nicht. So können Pflegerenten- oder die Bahr Pflegeversicherung auch abgeschlossen werden, wenn es bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen gibt, da keinerlei Gesundheitsfragen gestellt werden. Für Pflegetagegeld- oder Pflegekosten-Versicherungen hingegen ist eine Risikoprüfung obligatorisch. In jedem Fall sollte eine Zusatzversicherung so früh wie möglich vereinbart werden, um für den Ernstfall auch umfassend gerüstet zu sein.
Gesetzliche Pflegeversicherung reicht nicht aus
Wie groß sich die Versorgungslücken im Endeffekt gestalten, lässt sich am besten an den Erstattungen im Verhältnis zu den Kosten für eine vollstationäre Pflege in der Pflegestufe III ablesen. Werden hier von gesetzlicher Seite im Härtefall rund 1.900 Euro im Monat übernommen, belaufen sich die realistischen Kosten für die Unterbringung und Versorgung im Pflegeheim abhängig von der Region auf 2.500 bis 5.500 Euro im Monat. Reichen die Rentenbezüge und die Einnahmen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht aus, wird zunächst das eventuell vorhandene Vermögen aufgebraucht. Danach werden die Verwandten ersten Grades zur Bestreitung der Kosten herangezogen, wenn deren Einkommen dies hergibt.
Das Sozialamt greift erst unterstützend ein, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Schon deswegen ist eine private Pflegeversicherung sinnvoll, denn Kinder haften in diesem Fall für ihre Eltern. Natürlich kann eine Pflegebedürftigkeit auch schon in jüngeren Jahren auftreten, zum Beispiel als Folge eines Unfalls oder einer schweren Krankheit. Es ist durchaus überlegenswert, eine Pflegeversicherung für Kinder abzuschließen, um zum einen von den äußerst günstigen Beiträgen und zum anderen vom umfassenden Versicherungsschutz im Ernstfall zu profitieren. Je früher nämlich die Zusatzversicherung abgeschlossen wird, umso preisgünstiger kann der Versicherungsschutz erworben werden.
Fazit – Private Pflegeversicherung sinnvoll?
Diese Frage muss uneingeschränkt bejaht werden, denn die staatliche Pflegeversicherung reicht bei Weitem nicht aus, um alle im Pflegefall anfallenden Kosten bestreiten zu können. Um für die Pflegeversicherung niedrige Beiträge zu zahlen, sollte sie so früh wie möglich abgeschlossen werden.