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Das unschlagbar günstige Angebot für einen Mietwagen kann sich als teure Falle entpuppen. Entweder weil Ihnen der Vermieter vor Ort Zusatzversicherungen und Extras aufschwatzt, sie vielleicht sogar als verpflichtend darstellt, obwohl bei der Online-Buchung davon gar nicht die Rede war. Oder, schlimmer noch, wenn sich erst in einem Schadenfall herausstellt, dass die im Grundpreis enthaltenen Versicherungen äußert lückenhaft waren. Schon beim ersten Preisvergleich sollten Sie darauf achten, dass Vertragsinhalt und Ausstattungsmerkmale des Mietwagens Ihren Anforderungen entsprechen, sonst hat die Ergebnisliste keine Aussagekraft.

Tankfüllung, Zusatzfahrer, Navigation und Kindersitz

Ein wichtiger Punkt ist die Frage nach Inklusivkilometern und Tankfüllung. „Erste Tankfüllung gratis“ bedeutet, dass Sie das Auto mit leerem Tank zurückgeben dürfen. Das klingt gut, weil Sie sich neben Checkout im Hotel und rechtzeitiger Ankunft am Flughafen nicht auch noch um das Betanken kümmern müssen. Andererseits: Geben Sie das Auto wirklich auf Tankreserve zurück? Zufällig wird sich das kaum so ergeben. Und das Risiko, dass Ihnen das Benzin kurz vor der Vermietstation ausgeht, werden sie wohl auch nicht eingehen. In Wahrheit ist es also keine komplette Tankfüllung, die Sie mit dem Grundpreis bezahlen. Den restlichen Kraftstoff schenken Sie der Autovermietung. Ehrlicher ist die Variante, bei der Sie ein aufgetanktes Auto bekommen und auch wieder zurückgeben. Sie müssen dann aber auch wirklich volltanken. Die fehlenden Liter ergänzt der Vermieter und stellt sie Ihnen wesentlich über dem Tankstellenpreis in Rechnung.

Wechseln Sie sich beim Fahren ab? Den Zusatzfahrer sollten Sie bei der Buchung bereits angeben. Verzichten Sie möglichst auf die Benennung junger Fahrer, denn das kostet wegen der teureren Versicherung extra. Die Altersgrenzen sind unterschiedlich, ab 28 Jahren sind Sie durchweg auf der sicheren Seite.

Denken Sie bei der Mietwagenbuchung auch an Zubehör. Ein Navigationssystem ist entbehrlich, wenn Sie mit dem Smartphone unterwegs sind. Erkundigen Sie sich aber vorher, unter welchen Voraussetzungen die Nutzung während der Fahrt erlaubt ist, wenn nicht der Beifahrer für Sie navigiert. Einen Kindersitz bringen Sie entweder mit, wenn Sie ihn zum Beispiel schon im Flugzeug nutzen, oder Sie bestellen ihn zur Sicherheit bereits vorab beim Autovermieter.

Mallorca-Police in der eigenen Autoversicherung

Die Anforderungen an die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung unterscheiden sich im Ausland – auch innerhalb der EU – von unserem deutschen Standard, der gesetzlich vorgeschrieben bei 7,5 Millionen Euro für Personenschäden und bei 1,12 Millionen Euro für Sach­schäden liegt. Die Deckungssummen sind oft niedriger und reichen bei schweren Personenschäden nicht aus. Vielleicht enthält Ihre deutsche Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung bereits eine entsprechende Aufstockung? Suchen Sie im Versicherungsschein nach dem Stichwort Mallorca-Police oder allgemein nach einer Deckung für Mietwagen im Ausland. Prüfen Sie in diesem Rahmen auch, in welchen Ländern Ihr Haftpflichtschutz gilt. Experten empfehlen im Ausland eine Deckungungssumme von mindestens einer Million Euro. Schließen Sie, falls erforderlich, eine zusätzliche Police dafür ab.

Achten Sie außerdem auf die Höhe der Selbstbeteiligung bei Unfallschäden oder Diebstahl des Fahrzeugs. Gegen Aufpreis können Sie die Selbstbeteiligung meist bis auf null Euro reduzieren. Buchen Sie Ihren Mietwagen über einen deutschen Vermittler, ist häufig bereits eine Übernahme von Selbstbeteiligungen in den lokalen Versicherungen enthalten. Haben Sie das schriftlich, müssen Sie keine Zusatzversicherungen vor Ort abschließen. Beachten Sie aber die Richtlinien des Vermieters. Grenzüberschreitende Fahrten, Fährstrecken und unbefestigte Straßen sind meist nur nach gesonderter Vereinbarung erlaubt.