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Festgeld ist die geeignete Geldanlage, wenn angespartes Geld nach einer überschaubaren Zeit – zum Beispiel drei bis fünf Jahre – sicher oder mit hoher Wahrscheinlichkeit benötigt wird. Eine Anlage in Fondsanteilen scheidet aus. Fonds versprechen zwar langfristig eine wesentlich bessere Rendite als sichere Geldanlagen, kurzfristig können sie aber durchaus an Wert verlieren und dann viele Jahre benötigen, bis sie wieder im Plus sind. Für mittelfristige Anlagen, die zu einem festen Zeitpunkt ausgezahlt werden sollen, sind sie deshalb nicht geeignet. Ebenso unsinnig wäre in diesem Fall auch jederzeit verfügbares Tagesgeld. Die tägliche Liquidität bezahlt man nämlich mit einem Zinsabschlag.
Viele Laufzeiten zur Auswahl
Festgeld gibt es mit sehr unterschiedlichen Laufzeiten zwischen einem Monat und zehn Jahren. Die Extreme kommen in der Regel nicht in Betracht. Bei einem Monat Laufzeit dürften die Zinsen kaum höher sein als für flexibles Tagesgeld. Soll Ihr Geld zehn Jahre ruhen, sind andere Anlageformen attraktiver, denn mehr als 2 % sind auch für sehr langfristiges Festgeld nicht drin. Außerdem ist zu bedenken, dass innerhalb eines so langen Zeitraums die Zinsen durchaus wieder steigen könnten. Ist das Geld festgelegt, können Sie nicht zu einem besser verzinsten Konto wechseln.
Festgeldkonto online einrichten – auch im Ausland
Dank des Internets und Online-Vergleichen ist es nicht schwer, die Konditionen für Festgeld in unterschiedlicher Höhe und mit verschiedenen Laufzeiten zu vergleichen. Bis zu einer Anlagesumme von 100.000 Euro gilt in der EU eine gesetzliche Einlagensicherung. Theoretisch können Sie Ihr Konto also bei einer Bank im EU-Ausland einrichten und dort von höheren Zinsen profitieren, ohne die Sicherheit Ihrer Anlage zu gefährden. Bedenken Sie aber, dass Sie sich im Fall einer Bankenpleite mit einer ausländischen Behörde auseinandersetzen müssen – ob Ihre gesetzlichen Ansprüche im Fall einer umfassenden wirtschaftlichen Krise wirklich sicher sind, steht in den Sternen. Ähnliche Überlegungen sollten Sie auch hinsichtlich der Steuern anstellen. Behält der Staat, den Sie für Ihre Festgeld-Anlage ins Auge gefasst haben, Quellensteuer ein, ist es unter Umständen sehr bürokratisch, sich diese erstatten zu lassen. Ein Beispiel: Sie möchten 10.000 Euro für drei Jahre anlegen. Die attraktivsten Konditionen in Deutschland lauten auf 1,00 %. Sie können der Bank einen Freistellungsauftrag erteilen und würden die Zinsen von 100 Euro im ersten Jahr komplett ausgezahlt bekommen. Eine Bank in Portugal bietet Ihnen 1,25 %, immerhin ein Viertel mehr als bei uns. Davon werden aber 28 % Quellensteuer einbehalten. Ein Antrag auf ermäßigte Quellensteuer kann bzw. muss frühestens ein Jahr und spätestens vier Wochen vor der Zinszahlung gestellt werden. Auch dann sind immer noch 15 % fällig, die aber mit der in Deutschland fälligen Steuer verrechnet werden. Tun Sie nichts, bekommen Sie 125 Euro Zinsen minus 28 %, das sind 90 Euro und damit weniger als beim deutschen Angebot. Wollen Sie die vollen 125 Euro, bleibt nur der Dienstweg über zwei Finanzbehörden. Ob 25 Euro im Jahr den Aufwand wert sind, entscheiden Sie selbst.
Hohe Zinsen & Flexibilität bei der Festgeldanlage
Festgeldkonten sind gar keine so langweilige Angelegenheit wie manche denken. Durch die geschickte Kombination verschiedener Festgeldlaufzeiten lässt sich eine hohe Flexibilität erreichen mit Zinsen, die weit über denen von Tagesgeldkonten oder Sparbüchern liegen. Ein Festgeldkonto eignet sich insbesondere, wenn Sie Ihr Geld mit geringem Risiko gut verzinst anlegen möchten und dieses in einem überschaubaren Zeitraum nicht brauchen.
Festgeldvergleich
Man sollte immer die Details der Angebote vergleichen. Auch im Kleingedruckten bei Festgeldanlagen können sich winzige Fallstricke verbergen. Die Sternchen oder Fußnoten der Bankangebote dürfen deshalb nicht übersehen werden. Die Sicherheit der Festgeldanlage steht an erster Stelle. Laufzeiten, Einlagebeschränkungen und Zusatzkosten für Serviceleistungen sind weitere Vergleichskriterien. Außerdem sollte jeder potentielle Kunde den Unterschied zwischen Neu- und Bestandskunden genau kennen. Ohne Einlagensicherung jedoch wären für Sparer schon große Verluste eingetreten, da es in der Geschichte immer wieder zu Bankenpleiten gekommen ist.
Einlagensicherung
Das deutsche Einlagensicherungssystem hat bisher vorbildlich funktioniert. Sparer brauchen nicht um ihre Ersparnisse und Festgeldkonten bangen. Nun dient das deutsche System als Vorbild für eine Neuordnung der Einlagensicherung in ganz Europa. Einlagen unter 100.000 Euro sind künftig bei einer Bankpleite europaweit vollständig geschützt. Falls eine Bank Insolvenz anmeldet, bei der Privatanleger Ihr Festgeld angelegt haben, bekommen sie alle Beträge unter 100.000 Euro innerhalb von 7 Werktagen ersetzt, egal, in welchem europäischen Land die Bank ihren Sitz hat. Falls jemand durch die Bankpleite in Existenznöte gerät, kann er innerhalb von 5 Tagen zur Deckung seiner Lebenshaltungskosten eine Notauszahlung erhalten. Das deutsche Einlagensicherungssystem und seine Vorteile bleiben neben der EU-Sicherung dennoch bestehen.
Ein Totalverlust ihres Geldes ist für Festgeldsparer nicht zu befürchten. Das Sicherungsvermögen der einzelnen Banken reicht aber gegenwärtig noch nicht aus. In dem europäischen Sicherungstopf sollen durch alle Banken künftig 0,8 Prozent aller geschützten Bankeinlagen eingezahlt sein. Sollte es bis dahin jedoch zu flächendeckenden Bankenkrisen und massenweisen Insolvenzen der Krediteinrichtungen kommen, helfen die gesetzlichen Ansprüche und Regelungen zur geordneten Abwicklung von Banken wenig. Dann müsste der Steuerzahler wieder einspringen und Höhe und Zeitpunkt der Entschädigung der Einleger wären ungewiss. Festgeldanleger können jedoch ruhig schlafen, ihre Einlagen unter 100.000 Euro haften nicht für ihre Bank. Kunden sind künftig besser vor einer Pleite ihres Kreditinstitutes geschützt.
Zinssatz für Neu- und Bestandskunden, Zinsgarantie
In der Regel ist derjenige ein Neukunde, der noch nie Kunde bei dieser Bank war. Es gibt aber auch Banken, die Kunden ohne jahrelange Kontobewegungen aus ihrem Bestand löschen. Außerdem bieten einige wenige Geldinstitute ihren Kunden auch dann Sonderkonditionen an, wenn diese frisches Geld im Haus anlegen. Das heißt, es handelt sich um Gelder, die bisher bei einer anderen Bank deponiert waren. Jede Bank schätzt den Zufluss neuen Geldes. Deshalb sollte man beim Kundenberater in der Filiale, im Beratungscenter oder telefonisch über die Hotline der Internetbanken ruhig einmal genauer nachfragen, was es bedeutet, wenn geschrieben steht, dass die Konditionen nur für Neukunden gelten.
Konditionen für Bestandskunden
Denn leider erhalten in vielen Fällen Bestandskunden schlechtere Zinssätze für ihr Festgeld als Neukunden. Das hängt mit der begrenzten Dauer von Lockangeboten zusammen, wenn Banken neue Gelder einwerben wollen. Kunden mit längerer Kontoverbindung müssen sich jedoch nicht mit den Standardkonditionen ihrer Hausbank begnügen, ein Vergleich von Festgeldanlagen über Online-Portale bringt etwas. Für Bestandskunden kommt es deshalb auf ein wenig Verhandlungsgeschick an. Erfahren Banken, dass Gelder das Haus verlassen sollen, sind sie oft zu Zugeständnissen in Form von Sonderzinssätzen bereit. Der Wettbewerb um Bankeinlagen wird immer härter. Es sollte sich jedoch um größere Anlagebeträge und eine gute Kundenverbindung handeln, wenn man mit seinem Kundenberater über einen Zinsaufschlag sprechen möchte. Ein konkretes Konkurrenzangebot ist dabei sehr hilfreich.
Zinsgarantie
Neukunden erhalten jedoch auch keine unbegrenzten Zinsgarantien mit Sonderkonditionen. Die Zinsgarantie gilt nur für den ersten Festlegungszeitraum, beispielsweise für ein Jahr oder 6 Monate. Danach gilt der Kontoinhaber als Bestandskunde, auch wenn sich die Festgeldanlage automatisch verlängern sollte. Generell ändern sich Festgeldkonditionen nicht jede Woche, sie sind meist länger als Tagesgeldzinsen konstant, aber Leitzinssenkungen werden von einigen Banken in der Regel relativ rasch weitergegeben.
Mindestlaufzeit, Maximallaufzeit
Termingelder mit kurzen Laufzeiten sind meist als Parkkonten für nicht verplante Beträge gedacht. Die kürzeste Frist für ein solches Festgeld liegt bei 1 Monat. Die Maximallaufzeit ist bei den einzelnen Banken unterschiedlich geregelt. Sie kann 3 bis 12 Monate betragen. Die Zinsgutschrift erfolgt am jeweiligen Laufzeitende.
Wer eine längere Bindungsfrist wünscht, weil sie besser zu seinem persönlichen Anlagekonzept passt, kann je nach Anbieter zwischen mindestens 6 bis 12 Monaten und maximal 60 bis 120 Monaten Laufzeit wählen. Die längsten Laufzeiten für Festgelder betragen also maximal 10 Jahre. Die Festgeldzinsen werden entweder am Ende der Laufzeit oder jeweils am Ende des Kalenderjahres gutgeschrieben. Bei längeren Laufzeiten ist im Allgemeinen trotz des Zinseszinseffektes eine jährliche Zinsgutschrift anzustreben, da sonst die Festgeldzinsen auf einen Schlag versteuert werden müssen. Das ist aber vom Anlagebetrag und der Zinshöhe sowie der persönlichen steuerlichen Situation abhängig. Für Festgeldkonten gibt es während der Festlegungsdauer keine Zuzahlungsgelegenheiten. Die Aufstockung des Anlagebetrages ist erst zur nächsten Fälligkeit möglich.
Mindest- und Maximalanlage
Die Mindestanlagesummen für Festgelder sind sehr flexibel gestaltet. Sie variieren von Bank zu Bank. Es gibt Online-Anbieter, die Festgeldanlagen bereits ab 500 Euro anbieten. In klassischen Banken sind die Mindesteinstiegssummen meist höher. Sie liegen dort üblicherweise bei 2.500 oder 5.000 Euro. Es gibt auch Bankangebote, die keine Mindesteinlage verlangen. Die Zinsen für Festgelder werden ausnahmslos ab dem 1. Euro gezahlt.
Bei vielen Kreditinstituten ist eine Maximalanlage nicht vorgesehen. Der Anleger kann also theoretisch jeden Anlagebetrag auf einem Festgeldkonto einzahlen. Einige Banken jedoch haben ihr Festgeldangebot betragsmäßig begrenzt. Die Höchstsummen liegen dabei meistens bei 1 Million Euro. Privatanleger sollten jedoch darauf achten, ab welcher Summe und bis zu welchem Maximalbetrag die jeweiligen Konditionen garantiert werden.
Weitere Konditionen/Kleingedrucktes
Potentielle Kunden sollten sich nicht zuletzt über die restlichen Vertragsbedingungen und Formulierungen im Kleingedruckten informieren. So zum Beispiel darüber, ob es Voraussetzungen gibt, um überhaupt bei einem Kreditinstitut ein Festgeldkonto zu eröffnen. Damit ist gemeint, dass Bankhäuser als Bedingung fordern, außer dem Festgeld noch ein Giro- oder Tagesgeldkonto im eigenen Institut zu führen. Nicht uninteressant kann sein, ob die Zinszahlung auf das Anlagekonto oder auf ein Referenzkonto erfolgt. Wenn die Zinsen dem Anlagekonto gutgeschrieben werden, profitiert der Sparer beim Festgeld vom Zinseszinseffekt. Über längere Zeiträume betrachtet, zahlt sich das aus. Wichtig ist auch die Frage, welche Kündigungsfrist es gibt, ob es sich um Kündigungs- oder reine Festgelder handelt. Ist die Kontoführung nur online möglich, müssen die Kontoauszüge online abgerufen und selbst ausgedruckt werden. Lässt man sich trotzdem die Kontoauszüge zuschicken, verursacht das Gebühren. Für Nichtinternetnutzer bieten einige Onlinebanken auch eine telefonische Verwaltung von Festgeldkonten an.
Wahlweise Verlängerung
Anleger sollten sich unbedingt mit der Frage beschäftigen, ob eine Verlängerung des Festgeldes erfolgt oder nicht. Und wenn ja, wie diese erfolgt, automatisch oder nach Rücksprache mit dem Kunden. Die meisten Geldinstitute unterbreiten ihren Kunden schriftlich oder mündlich ein neues Angebot für das auslaufende Festgeld. Dieses Angebot beinhaltet die aktuellen Standardkonditionen. Will man als Privatanleger erst noch andere Finanzangebote einholen, empfiehlt es sich, vorbeugend den Vertrag zur Fälligkeit zu kündigen. Bleibt man dann doch seiner Hausbank treu, ist die Kündigung gegenstandslos. Jedoch besteht auch die Möglichkeit, dass das Festgeldkonto automatisch mit der gleichen Festlegungsfrist verlängert wird, um die Abwicklung aus Bankensicht zu standardisieren. Dann sollte man sich als Anleger den Fälligkeits- bzw. Kündigungstermin gleich bei Vertragsabschluss im Kalender notieren, damit nicht aus Versehen eine neue Festzinsvereinbarung zu ungünstigen Konditionen zustande kommt. Von Bankhäusern wird manchmal ein Kulanzzeitraum von 1 bis 2 Wochen eingeräumt, in dem der Kunde die Verlängerung ohne Schaden für sich rückgängig machen kann, falls er das Geld braucht und die Frist übersehen hat. Danach sind keine Vertragsänderungen mehr möglich.
Vorzeitige Vertragsauflösung
Deshalb sollten sich Anleger der Fragestellung widmen, ob eine vorzeitige Kündigung möglich ist oder nicht. Ist keine vorzeitige Inanspruchnahme des Geldes laut Vertragsbedingungen vorgesehen, hat der Kunde schlechte Karten. Eine vorzeitige Auflösung ist dann nur auf Antrag und Einzelfallentscheidung von Kompetenzträgern aus wichtigen Gründen möglich. Viele Banken stimmen der ungeplanten Vertragsauflösung nicht ohne weiteres zu, sondern bieten ihren Kunden lieber ein endfälliges Darlehen zur Überbrückung des finanziellen Engpasses an. Eine außerplanmäßige Vertragsauflösung bringt dem Anleger immer finanzielle Nachteile, beispielsweise weniger Zinserträge und extra Kosten.
So funktioniert die Geldanlage mit Festgeld
Festgelder bezeichnet man auch als Termineinlagen. Sie werden auf einem Extra-Konto angelegt. Die Bezeichnung kommt daher, weil sie für eine bestimmte Laufzeit festgelegt werden und mit einem festen Zinssatz verbunden sind. Das bedeutet, ein sofortiger Zugriff auf das angelegte Geld ist nicht möglich. Es muss erst die Fälligkeit bzw. die Kündigungsfrist abgewartet werden, bevor man über seine Anlage frei verfügen kann. Festgelder werden im Allgemeinen kurz- bis mittelfristig angelegt, die Mindestanlagesumme liegt in der Regel bei 2.500 Euro.
Anleger haben die Chance, eine durchschnittliche bis sehr gute Verzinsung ihrer Einlage zu erzielen. Sie sind vor Verlusten geschützt und können fest mit der Rückzahlung ihres Geldes rechnen. Die Zinsen sind garantiert und nicht von Marktschwankungen oder einem Management abhängig. Ein Festgeldkonto kostet sehr wenig, größtenteils gar keine Gebühren.
Kontoeröffnung
Der Anleger kann mit einer Mindestsumme ein Festgeldkonto eröffnen. Er ist der Gläubiger des Kontos. Dazu muss er sich, online per Post-Ident-Verfahren oder direkt beim Berater in der Filiale, legitimieren. Der Kontoinhaber muss mindestens 18 Jahre alt sein. Das Festgeldkonto kann auf einen Namen lauten oder ein gemeinschaftliches Konto von Ehepartnern oder sonstigen Gemeinschaftsanlegern sein. Der Kunde muss dazu einen Anlagevertrag unterschreiben. In dem Vertrag ist geregelt, bis wann er der Bank sein Geld zur Verfügung stellt, wie viel Festgeldzinsen er dafür erhält und unter welchen Bedingungen er vorzeitig wieder an sein Geld herankommt. Die Zinserträge muss der Anleger versteuern. Jeder Sparer hat einen Freibetrag für Kapitalerträge von 801 Euro im Jahr, Ehepartner den doppelten Betrag. Um diesen nutzen zu können, ist es zu empfehlen, bei jeder Kontoeröffnung bzw. Kontoänderung einen so genannten Freistellungsauftrag für Kapitalerträge zu stellen bzw. diesen der aktuellen Anlagesituation anzupassen.
Vertrag zugunsten Dritter
Der Anleger kann auch einen Vertrag zugunsten Dritter abschließen. Das heißt, er legt das Festgeld zwar von seinem Konto auf seinen Namen an, aber er ist nicht derjenige, dem das Geld nach Fälligkeit oder zu einem bestimmten Termin oder Ereignis zusteht. Es wird ein abweichender Gläubiger auf Termin festgelegt. Das können Kinder oder Enkel sein, die beispielsweise zur Hochzeit oder zum 18. Geburtstag das Geld erhalten sollen. Bis dahin will sich der Kontoinhaber die Entscheidungsgewalt über das Geld offen halten. Dieser Vertrag kann durch den Anleger jederzeit geändert oder rückgängig gemacht werden, falls er nicht unwiderruflich abgeschlossen wurde. Im Todesfall gewährleistet ein Vertrag zugunsten Dritter, dass das Geld auf dem Festgeldkonto nicht in die Erbmasse eingeht. Über die rechtlichen Konsequenzen und die Ausgestaltung eines solchen Vertrages sollte sich der Anleger vorher beraten lassen.
Wann eignet sich Festgeld?
In welcher Wirtschaftsphase sollte man Festgeld als Geldanlage favorisieren? Bestände auf Festgeldkonten zählen zu den Geldwerten. Sie sind also lohnend, wenn sich die Wirtschaft in einer deflationären Phase befindet und die Preise im Allgemeinen sinken, auch wenn sie nur niedrig verzinst werden. In Normalzinsphasen mit leichter Inflation bringen Festgelder eine ordentliche Rendite. Weniger zu empfehlen sind Festgeldanlagen bei einer hohen Inflation mit hohen Zinsen, weil Anleger dann relative Verluste zu verzeichnen haben. Ist die Inflationsrate höher als die Verzinsung der Festgeldkonten, dann sind die Realzinsen für den Sparer negativ. Über Jahre betrachtet, ergibt das einen beträchtlichen Kaufkraftverlust. Wann die Festgelder tatsächlich eine geeignete Anlage sind, muss in einer individuellen Vermögensbetrachtung oder Anlageberatung geklärt werden. Festgelder sind jedoch für viele Zwecke passend.
Mittelfristige Anlage
Eine Festgeldanlage ist geeignet für alle Anlagewünsche, die einem bestimmten Zweck dienlich sind. Es handelt sich dabei um Gelder, die für eine konkrete Anschaffung zu einem festgesetzten Termin gebraucht werden. Oder es wird Geld, das einstweilen nicht gebraucht wird, mit dem Ziel angelegt, durch die Festlegung eine höhere Verzinsung zu erreichen. Am besten geeignet sind Festgelder für kurz- bis mittelfristige Zeiträume.
Langfristige Sparziele
Für langfristige Sparziele ist Festgeld von vornherein weniger ideal. Festgelder werden generell für einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren angeboten, die meisten Offerten liegen aber unter 5 Jahren. Diese langen Festlegungsfristen ermöglichen keine angemessene Reaktion des Anlegers, falls sich die Zinsen anders entwickeln als erwartet oder sich seine Pläne ändern. Langfristige Sparziele liegen weit voraus in der Zukunft. Das können zum Beispiel ein Hauskauf, die Finanzierung der Ausbildung, eine Existenzgründung oder die Altersvorsorge sein. Es geht um die Bildung von Rücklagen für diese Vorhaben. Werden mehrere Festzinsvereinbarungen zeitlich aneinander gereiht, erreicht man nach vielen Jahren gleichfalls das Ziel. So kann man unter Umständen durch flexible Reaktion auf Zinsveränderungen ein besseres Ergebnis als mit anderen Langfristanlagen schaffen. Das erfordert aber ein ständiges Beobachten des Anleihe- und Geldmarktes. Bequemer zu handhaben sind die für langfristige Zwecke zugeschnittenen Sparformen wie beispielsweise Fonds, Rentenversicherungen oder das Bausparen. Bausparen kann nicht nur für regelmäßige Sparraten, sondern auch für Einmalanlagen genutzt werden. Gegenüber dem Festgeld weist es zwar niedrigere Guthabenzinsen auf, garantiert aber gleichzeitig den Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen, falls der Bauherr fremdes Geld benötigt. Gleichwohl kann auch ein gut angelegtes Festgeld für einen begrenzten oder den restlichen bis zum Ziel verbleibenden Zeitraum zum Erreichen des langfristigen Sparziels beitragen. Bausparkassen bieten Bauwilligen zum Beispiel neben dem Bausparvertrag auch ein Festgeldkonto an, ebenso einige Versicherungen. Sind die Zinsen hoch, empfehlen sich längere Festzinsvereinbarungen.
Kurzfristige Sparziele
Die Motive des Geldanlegens entscheiden über den Erfolg einer Kapitalanlage. Für die Anlage kurzzeitiger Liquidität ist ein Festgeldkonto nicht geeignet. Finanzielle Reserven für den Notfall legt man besser auf einem Tagesgeldkonto oder verzinslichem Girokonto an. Ist das Geld jedoch nicht für den Verbrauch in ungeplanten Situationen vorgesehen, kann die Eröffnung eines Festgeldkontos sehr nützlich sein. Für kurz- bis mittelfristige Anlagezeiträume von ein paar Monaten bis zu 4 oder 5 Jahren ist Festgeld ideal. Wenn das Geld beispielsweise für eine Hochzeit eingeplant ist, die in 2 Jahren stattfinden soll, empfiehlt sich ein Festgeldkonto mit zweijähriger Anlagefrist. Weitere kurz- bis mittelfristige Sparziele können ein Möbelkauf, ein neues Auto, der Urlaub, ein Umzug oder die Ablösung von Krediten sein. Die Absicht, eine bessere Rendite als auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto zu erzielen, wird mit Hilfe einer Festgeldvereinbarung erreicht. Aber in Niedrigzinsphasen kann es schwierig werden, höhere Renditen zu erlangen, da Banken hier mitunter für Tagesgelder ausnahmsweise höhere oder gleich hohe Zinsen anbieten. Je niedriger das allgemeine Zinsniveau, desto kürzer sollte die Festlegungsfrist für Festgelder sein, falls nicht andere Gründe für eine abweichende Bindung sprechen.
Vergleich von Festgeld & Tagesgeld
Die Tagesgeldanlage funktioniert ähnlich wie Festgeld. Das Geld wird auf einem separaten Konto angelegt. Im Unterschied zum Festgeld verfügt das Tagesgeld aber nicht über eine Festlegungsfrist und einen festen Zinssatz. Ein Tagesgeldkonto ist täglich verfügbar und damit dem Festgeldkonto in der Flexibilität überlegen. Es gibt noch mehr Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Tages- und Festgeld.
Höhere Zinsen
Im Allgemeinen wird ein Festgeldkonto höher verzinst als ein Tagesgeldkonto. Eine Ausnahme besteht während einer inversen Zinsstruktur, wenn die kurzfristigen Zinsen höher als die langfristigen sind. Ausnahmen können auch vorkommen, wenn die Banken gezwungen sind, durch Sonderangebote verstärkt Sichteinlagen zu werben oder in extremen Hochzinsphasen, wenn sich längere Festzinsvereinbarungen für Geldinstitute nicht rentieren. Die Tagesgeldzinsen werden den aktuellen Gegebenheiten am Geldmarkt fortlaufend angepasst. Die nominale Zinshöhe für das Festgeld richtet sich nach der Dauer der Festlegungsfrist. Je länger der Anleger das Geld festlegt, desto höher ist in der Regel die Verzinsung. Das hängt jedoch ebenso stark von der wirtschaftlichen Situation der jeweiligen Bank und ihren daraus resultierenden Angeboten ab. So kann es Lockzinsen für kurzfristigere Festgelder geben, weil die Bank neue Kunden bzw. neue Gelder braucht.
Keine Kosten
Heute werden weder für Tagesgeld- noch für Festgeldkonten Gebühren verlangt. Der Wettbewerb mit Onlinebanken zwingt alle Banken, immer mehr kostenlose Dienstleistungen anzubieten. Das kostenfreie Anlagekonto ist der große Vorteil des Festgeldkontos. Somit schmälern keinerlei Entgelte den Zinsertrag. Bei der Kontoeröffnung über das Internet und beim Abrufen von Kontoauszügen können geringe Gebühren für die postalische Beförderung der Legitimationsunterlagen bzw. Kontoauszüge anfallen.
Keine Zahlungsfunktionen
Tagesgeldkonten dürfen, obwohl sie täglich verfügbar sind, nicht für den Zahlungsverkehr genutzt werden. Das heißt, darüber dürfen keine alltäglichen Überweisungen wie Mietzahlungen oder die Bezahlung von Versandbestellungen getätigt werden. Das ist bei Festgeldern ebenso ausgeschlossen. Geben Banken Karten für diese Konten aus, so sind sie nicht am Geldautomaten nutzbar, sondern sind nur für den Druck der Kontoauszüge gedacht.
Strafgebühren
Auf Festgelder darf während ihrer Laufzeit ohnehin nicht zugegriffen werden. Das würde eine Art Strafgeld nach sich ziehen, die so genannten Strafzinsen oder Vorfälligkeitsgebühren. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die vorzeitige Auflösung eines Festgeldvertrages, es sei denn, der Vertrag würde eine solche Möglichkeit vorsehen. In der Praxis stimmen die Banken einer vorzeitigen Auflösung jedoch aus Kulanz meist zu. Das gilt für Fälle, bei denen ein triftiger Grund vorliegt, die Laufzeit des Vertrages nicht einzuhalten. Das können Krankheit, Arbeitslosigkeit oder die Finanzierung eines Hausbaues sein. Legt der Kunde den Betrag in einer anderen Geldanlage an, die im gleichen Haus oder bei Kooperationspartnern der Bank verbleibt, gibt es keine Probleme bei der Auflösung des Festgeldkontos. Ansonsten kommt es zur Berechnung zusätzlicher Kosten oder zum Abzug von zugesagten Zinsen. Die meisten Banken setzen bei verfrühter Kontoauflösung den Zinssatz für die gesamte Vertragsdauer auf 0. Es gibt aber auch Institute, die den Zinssatz bis zur Auflösung so belassen, aber dafür hohe Entschädigungsgebühren berechnen. Wieder andere Institute zahlen bei einer nicht eingehaltenen Kündigungsfrist für das Guthaben nur noch einen Minizins und erheben für die vorfristige Vertragsauflösung Bearbeitungsgebühren. Es ist somit gut, wenn man als Kunde alle Vertragsmodalitäten vorher kennt.
Einlagensicherung
Festgelder wie Tagesgelder sind sehr sichere Einlagen, genießen den gleichen Schutz. In Deutschland sind Einlagen bei Banken gesetzlich geschützt. Einlagen sind alle Mittel, die den Kreditinstituten von fremden Personen, Personengesellschaften und kleineren Kapitalgesellschaften gegen ein Entgelt überlassen wurden und kein Kreditverhältnis begründen bzw. anleiheähnlichen Charakter tragen. Diese sind bis 100.000 Euro pro Institut und Kunde abgesichert. Dazu zählen auch Festgelder. Alle Banken, die in Deutschland zugelassen werden, sind Mitglieder in den gesetzlichen Entschädigungseinrichtungen. Es gibt eine Entschädigungseinrichtung für Privatbanken, eine für öffentliche Banken und die Institutssicherung der Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Institutssicherung heißt, dass es innerhalb der Bankengruppe regionale und übergeordnete Stützungsfonds gibt, die den Instituten bei Liquiditätsproblemen zu Hilfe kommen und die eine Bankpleite innerhalb der Organisation abfangen. Die Institutssicherung beruht auf dem Prinzip der gegenseitigen Unterstützung. Darüber hinaus gibt es für privatrechtlich organisierte Bankengruppen noch freiwillige Einlagensicherungssysteme. Pro Kunde und Institut werden damit hohe Millionenbeträge abgesichert, deren Umfang sich am haftenden Eigenkapital der jeweiligen Bank orientiert.
Entschädigungsfall
Die gesetzliche Einlagensicherung schützt die Festgeldanlage der Kunden, falls eine Bankenpleite eintritt. Ist das Institut nicht mehr in der Lage, die entgegengenommenen Fest- oder Tagesgelder zurückzuzahlen, hat der Anleger ein Jahr Zeit, seine Ansprüche bei der Entschädigungseinrichtung anzumelden. Nach einer Prüfung und insgesamt 20 Arbeitstagen erhält der Anleger sein Geld zurück. Allerdings gibt es bei Geldanlagen keine hundertprozentige Sicherheit. Der Inhalt der Sicherungstöpfe deckt nicht alle Einlagen komplett ab, so dass ein Krisenszenario weltweiten Ausmaßes im Finanzbereich die Entschädigung der Einlagen infrage stellen würde. Die Politik ist aber als Lehre aus der letzten großen Finanzkrise mehr denn je bestrebt durch den Beschluss umfassender, tiefgreifender Regelungen für Bankinsolvenzen, diesen Fall zu verhindern.
Mündelsichere Geldanlage
Die Sicherheit des Geldes muss bei Termineinlagen im Vordergrund stehen, da es sich fast immer um Geld handelt, das zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird. Festgelder sind aufgrund der Einlagensicherung als mündelsichere Geldanlagen zulässig. Das sind in der Regel sehr sichere Anlagen, die ein Vormund, Pfleger oder Betreuer für sein Mündel anlegen darf. Diese Gelder dürfen nicht verloren gehen und sind mit einer besonderen Sorgfalt anzulegen. Im BGB sind dazu strenge Vorschriften enthalten. Mündel können Waisenkinder, Behinderte oder Pflegebedürftige sein. Für diesen Anlegerkreis ist insbesondere auf die Sicherheit ihrer Gelder zu achten. Deren Kapital sollte erhalten bleiben und mit einer marktgerechten Rendite verzinst werden. Diesen Kriterien werden Festgelder vollauf gerecht.
Zinsgarantie
Für Festgelder gilt ein einmal vereinbarter Zinssatz unverändert für die gesamte Laufzeit. Das ist ein großer Vorteil für Sparer, wenn die Zinsen nach Vertragsabschluss immer weiter sinken. Die Zinsgarantie bringt dem Kontoinhaber Gewissheit. Der Einleger hat Planungssicherheit, er weiß genau, welche Summe am Ende des Vertrages zur Auszahlung kommen wird. Nachteilig ist die Zinsgarantie natürlich dann, wenn die Zinsen im Laufe der Festlegungszeit ansteigen.
Bei Tagesgeldern ist diese Zinsgarantie nicht gegeben. Für Tagesgeldkonten werden immer variable Konditionen angeboten. Das bedeutet, dass sich auf einem Tagesgeldkonto der Zinssatz täglich ändern kann, auch wenn sich zum Beispiel die Leitzinsen nicht ändern. Jede Bank orientiert sich bei ihrer Zinsfestlegung für das Tagesgeld an der aktuellen Geldmarktentwicklung, an Angebot und Nachfrage sowie an der eigenen wirtschaftlichen Situation. Sollen oder müssen neue Kunden gewonnen werden, sind Sonderkonditionen im Angebot. Der Anleger ist jedoch nur einmal Neukunde und weiß beim Tagesgeld selten, wie lange diese Sonderzinsen gelten.
Steuern
Zinsen sind ein Bestandteil der Einkünfte aus Kapitalvermögen. Sie unterliegen als Einkommen in jedem Fall der Einkommensteuer. Festgeldzinsen sind aber nicht mehr wie früher mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern. Sie unterliegen inzwischen einer pauschalen Besteuerung. Seit 2009 wird die Abgeltungsteuer für zu versteuernde Zinserträge erhoben. Sie wird von den Banken von der jeweiligen Zinssumme automatisch bei deren Buchung abgezogen und direkt an das Finanzamt abgeführt. Die Abgeltungssteuer beträgt 25 Prozent plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und je nach Bundesland 8 oder 9 Prozent Kirchensteuer auf die Abgeltungsteuer, falls der Anleger konfessionell gebunden ist. Mit Erhebung der Abgeltungsteuer ist die Einkommensteuer prinzipiell abgegolten. Wer einen niedrigeren Steuersatz als 25 Prozent hat, kann sich die abgeführte Abgeltungsteuer auf Antrag über die Einkommensteuererklärung wieder zurückholen. Das gleiche trifft zu, wenn der Anleger seinen Freibetrag auf Kapitalerträge nicht richtig auf seine Banken und Konten verteilt hat und er deshalb grundlos Abgeltungsteuer gezahlt hat.
Zeitpunkt der Besteuerung
Bei der Besteuerung gilt das Zuflussprinzip. Die Zinsen sind in dem Jahr zu versteuern, zu dem sie wirtschaftlich gehören, das ist das Jahr, in dem sie fällig sind. Es ist dabei unerheblich, wann der Kontoinhaber über die Zinsen verfügt. Ebenso gleichgültig ist es, auf welchen Zeitraum sich die Zinsen beziehen und zu welchem Zeitpunkt die Zinsgutschrift tatsächlich erfolgt. Werden Festgeldzinsen zum Beispiel am 1. Januar fällig, so sind sie im laufenden Jahr zu versteuern, obwohl die Erträge aus dem Vorjahr stammen.
Freistellungsauftrag
Ein Freistellungsauftrag gilt für alle Konten, die auf den Namen des Anlegers oder mit seinem Ehepartner gemeinsam geführt werden. Für gemeinschaftliche Konten mit anderen Personen gilt der Antrag nicht. Für jeden Kapitalanleger gibt es einen Freibetrag, den so genannten Sparer-Pauschbetrag. Er beträgt für einen Alleinstehenden 801 Euro, für Ehepaare 1.602 Euro. Um den Freibetrag richtig auszuschöpfen, sollte sich der Kontoinhaber für jedes seiner verzinsten Konten die jährlichen Zinserträge ausrechnen und bei jeder Bank einen Freistellungsauftrag in entsprechender Höhe einreichen. Dieser Auftrag gilt immer für ein Kalenderjahr. Es ist wichtig, zwischen den einzelnen Konten zu differenzieren, da dieser Freibetrag nur einmal auf die unterschiedlichen Institute verteilt werden darf. Wenn er dann bei einer Bank zu hoch gestellt wird, werden bei der anderen Bank beispielsweise vom Festgeldkonto Steuern einbehalten und der Anleger muss versuchen, sich diese über seine Einkommensteuererklärung nachträglich wiederzuholen. Ein Freistellungsauftrag kann jederzeit geändert werden. Im Kalenderjahr bereits gezahlte Zinsen sind verbrauchte Anteile des Sparer-Pauschbetrages und können für dieses Jahr nicht mehr verteilt werden. Nicht steuerpflichtige Anleger wie einige Rentner oder Menschen mit geringem Einkommen können die Abgeltungsteuer durch eine Nichtveranlagungsbescheinigung vermeiden. Diese wird für 3 Jahre erteilt, ist beim Finanzamt zu beantragen und anschließend der Bank mit dem Festgeldkonto einzureichen.
Rechenbeispiele
Will man die Renditen von Tages- und Festgeldern vergleichen, nutzt man am besten einen Festgeldrechner im Internet. Es gibt unabhängige Vergleichsportale, wo man sich die besten aktuellen Fest- und Tagesgeldangebote heraussuchen kann. Ein Festgeldvergleich ist nicht allzu umständlich, im Internet gibt es zahllose Festgeldrechner, die die besten Angebote herausfiltern und gleichzeitig die Festgeldzinsen ausweisen. Zusätzlich gibt es Online-Zinsrechner, mit denen man sich den am Laufzeitende auf dem Festgeldkonto befindlichen Betrag ausrechnen kann. Dazu gibt man den Anlagebetrag, die Laufzeit und den Zinssatz ein. Für Festgelder gibt es im Allgemeinen aufgrund der Festlegungsfrist höhere Zinsen als beim Tagesgeld, das jeden Tag abgehoben werden kann. Bei einem Anlagebetrag von 50.000 Euro ergibt eine um 0,5 Prozent höhere Verzinsung im Jahr immerhin 250 Euro mehr auf dem Festgeldkonto. Eine Zinsrechnung zur Ermittlung des Auszahlungsguthabens könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen.
Die Anlage von 5.000 Euro Festgeld für 1 Jahr mit 2,5 Prozent p. a. Zinsen ergibt nach Fälligkeit 5.125,00 Euro Guthaben. Die Anlage von 5.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto mit 1,5 Prozent p. a. Verzinsung und jährlicher Zinsgutschrift ergibt nach 1 Jahr 5.075,00 Euro Guthaben.
Der Zinseszinseffekt widerspiegelt sich im zweiten Beispiel: Die Anlage von 50.000 Euro als Festgeld für 3 Jahre mit 3 Prozent p. a. Verzinsung und Zinsansammlung ergibt 54.636,35 Euro Guthaben nach 3 Jahren. Die Anlage von 50.000 Euro als Tagesgeld mit 2 Prozent p. a. Verzinsung und jährlicher Zinsgutschrift ergibt nach insgesamt 3 Jahren, wenn der Anleger nichts abhebt 53.060,40 Euro Guthaben.
Außerdem muss der Anleger wissen, zu welchen Terminen die Festgeldzinsen gutgeschrieben und ob diese ausgezahlt oder weiter mit verzinst werden. Folgendes Beispiel verdeutlicht die Problematik: Die Anlage von 20.000 Euro als Festgeld für 1 Jahr mit 2 Prozent p. a. Verzinsung ergibt bei Auszahlung 20.400 Euro Guthaben nach einem Jahr. Die Anlage von 20.000 Euro als Tagesgeld mit einer Anlagedauer von 1 Jahr mit 2 Prozent Zinsen p. a. und monatlicher Verzinsung ergibt 20.403,69 Euro Guthaben nach einem Jahr.
Nach 5 Jahren und der Verlängerung unter immer gleichen Bedingungen ergeben sich beim Tagesgeld ein Saldo von 22.101,58 Euro und nur 22.081,62 Euro beim Festgeldkonto mit jährlicher Verzinsung, falls das Geld komplett wieder angelegt wird. Der Anleger profitiert beim Tagesgeldkonto von der monatlichen Zinsgutschrift und dem Zinseszinseffekt und hat dadurch 19,96 Euro mehr Guthaben. Dieser Effekt wirkt umso stärker, je höher die Zinsen, je größer der Anlagebetrag und je länger die Laufzeit des Festgeldes sind.
Festgeldrechner
Ein Vergleich ermöglicht, schnell und unkompliziert das passende Festgeldangebot zu finden. Bei einigen Festgeldrechnern kann man die Offerten von Tages- und Festgeldern direkt vergleichen. Ein umfassender Vergleich bietet Vorteile für Online-Kunden, da die Konditionen von Direktbanken regelmäßig besser sind als die von Filialbanken. Ein seriöser Festgeldrechner weist darauf hin, wenn es sich um Aktionsangebote handelt, die nur für eine begrenzte Zeitdauer gelten. Auf guten Festgeldvergleichsportalen kann der Interessent sogar erfahren, welcher Zins gilt, falls die Festlegungsvereinbarung nicht eingehalten und das Festgeldkonto vorzeitig aufgelöst wird. Es wird ebenso ausgewiesen, für welche Mindest- und Maximaleinlagen die Zinsangebote gelten. Der Vergleich von Festgeldzinsen rentiert sich also.
Fazit
Wer eine sichere Geldanlage mit guter Rendite sucht, macht mit der Anlage auf einem Festgeldkonto keinen Fehler. Es sind jedoch keine exorbitant hohen Renditen möglich, weil bei Geldanlagen der Grundsatz gilt: Je höher die Ertragschancen, desto größer ist das Anlagerisiko. Ein Festgeld ist durch die europäische Einlagensicherung gesetzlich geschützt. Das betrifft alle Beträge auf einem Festgeldkonto bis 100.000 Euro. Für darüber hinausgehende Anlagesummen bietet das deutsche freiwillige Einlagensicherungssystem zusätzlichen Schutz. Trotzdem ist es zu empfehlen, seine Festgeldkonten auf verschiedene Banken zu verteilen. Das sollten auf jeden Fall die Privatanleger berücksichtigen, die Beträge über 100.000 Euro als Festgeld anlegen wollen.
Vorteile
Der feste Zinssatz und die festgelegte Laufzeit minimieren das Risiko schwankender Zinsen oder unvorhergesehener Zinsveränderungen. Ein Festgeld bietet dem Anleger meist bessere Zinsen als das Tagesgeld. Das Festgeld hat einen garantierten Zinssatz, mit dem sich kalkulieren lässt. Festgeld kann mit der Laufzeit maßgeschneidert an persönliche Wünsche angepasst werden, zum Beispiel als vorübergehende Anlage für eine beabsichtigte Wohnungsrenovierung. Oder es wird so lange festgelegt, bis die Ablösung eines teuren Immobilienkredites möglich ist. Die Anlage ist immer davon abhängig, ob das Geld einer bestimmten Zielsetzung oder Zweckgebundenheit unterliegt oder ob es als freies Kapital zur Verfügung steht. Festgelder können gut in eine komplette Anlagestrategie eingebaut werden oder ein selbständiges Anlagekonzept bilden, indem man Festgeldkonten mit verschiedenen Laufzeiten kombiniert. So wird bei ansteigendem Zinsniveau von den Niedrigzinsverträgen sukzessive auf steigende Erträge bringende Laufzeiten umgeschichtet. Damit umgeht man das Problem, dass die zukünftige Zinsentwicklung schwer vorhersehbar ist. Niemand weiß zum Zeitpunkt der Anlage, wie die Zinsen in 3 oder 4 Jahren sein werden. Der Anleger sollte also in Phasen, wo die Leitzinsen niedrig sind, der Versuchung widerstehen, das längste Vertragsangebot mit den höchsten Festgeldzinsen zu wählen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die weitere Zinsentwicklung zu seinen Ungunsten verläuft, ist dabei sehr hoch. Deshalb macht es in Niedrigzinsphasen Sinn, verschiedene kürzere Laufzeiten zu bevorzugen, falls der Anlagebetrag groß genug ist. In Hochzinsphasen dagegen sollte man längerfristige Festschreibungen vorziehen. Mit verschiedenen Vertragsabläufen bleibt der Anleger auch hinsichtlich seiner Liquidität flexibel, falls das Leben etwas an seinen Plänen ändern sollte. Festgelder zählen zu den Finanzprodukten, die keine versteckten Kosten aufweisen.
Nachteile
Die lukrativsten Renditen sind durch Festgelder nicht zu erwirtschaften. In Zeiten, wo höhere Inflationsraten zu verzeichnen sind, büßt der Anleger über einen längeren Zeitraum mit seinem Festgeld Kaufkraft ein. Für schnelle Reaktionen auf Zinsveränderungen oder die kurzfristige Liquiditätsbeschaffung ist ein Festgeldkonto nicht geeignet. Steigen die Zinsen wider Erwarten während der fünfjährigen Laufzeit eines Festgeldes an, hat der Anleger für diesen Betrag keine Möglichkeit, davon zu profitieren. Die vorzeitige Auflösung eines Festgeldvertrages ist sehr schwierig. Sie ist außerdem mit Kosten und Aufwand für den Kontoinhaber verbunden. Dadurch verliert der Anleger seine ursprünglich eingeplanten Festgeldzinsen.
Tipps
Deswegen sollte jeder vor einer Festgeldanlage eine Bestandsaufnahme seines Vermögens und seiner persönlichen Situation machen, damit er relativ sicher sein kann, die beabsichtigte Laufzeit durchzuhalten. Beachten Sie, dass es kein 14-tägiges Widerrufsrecht für Festgeldanlagen gibt. Auch bei der Festgeldanlage gibt es für Privatanleger Optimierungspotenzial. So lohnt sich ein Festgeldvergleich der Anbieter hinsichtlich Zinssatz, Anlagesumme, Sonderbedingungen und Laufzeit. Die besten Angebote werden durch Online-Banken offeriert, weil diese ihre Kosten aufgrund der geringeren Beratungskapazität niedriger als klassische Filialbanken halten können. Eventuell sind für Sie ein Neukundenbonus und Angebotszinsen interessant. Auch ein Blick in das Kleingedruckte kann nicht schaden, damit man weiß, für wen und welche Beträge wie lange Zinsangebote gelten. Über die Möglichkeit eines vorzeitigen Ausstiegs sollten Sie sich als Anleger unbedingt informieren.
Verschiedene Festgeldarten
Es gibt grundsätzlich verschiedene Arten von Festgeldern. Sie unterscheiden sich nach der Kündigungsfrist und der Anlagedauer. Zum Fälligkeitstag wird das Festgeld entweder ausgezahlt oder mit der gleichen Frist wieder verlängert. Der Anleger kann sich ebenso für eine andere Laufzeit entscheiden. Die Festgeldzinsen werden entweder auf ein Referenzkonto, das ein Giro- oder Tagesgeldkonto ist, überwiesen oder verbleiben auf dem Festgeldkonto. Das Referenzkonto muss bei der gleichen Bank wie das eigentliche Festgeldkonto geführt werden, da kein Institut gern Geld an Konkurrenten überweist.
Termingeld
Die Begriffe Termingeld und Festgeld werden heute oft synonym verwendet. Die Angebote der Banken im Festgeldbereich sind sprachlich jedoch nicht einheitlich geregelt. Bei einigen Banken werden höhere Beträge ab 10.000 Euro als Termingelder bezeichnet. Ein Termingeld kann eine kurz- bis mittelfristige Sparanlage sein. Größtenteils laufen Termingelder nicht länger als 12 Monate. Am meisten angeboten werden Monats- oder Quartalsgelder, bei denen der Vertrag am Fälligkeitstag automatisch um 1 bzw. 3 Monate verlängert wird, solange der Anleger sein Geld nicht abzieht. Es gibt auch Termingeldanlagen mit sechsmonatiger oder zwölfmonatiger Anlagefrist. Eine Kündigung ist immer nur zum Fälligkeitstag möglich. An diesem Tag erfolgt auch die Zahlung der Zinsen. Bleibt das Geld länger auf dem Termingeldkonto stehen, ergibt sich daraus ein Zinseszinseffekt.
Die Anlage von Termingeldern lohnt sich, wenn die Zinsen niedrig sind. Dann sind meist steigende Zinsen zu erwarten und eine längerfristige Festlegung rechnet sich nicht. Banken bieten in Hochzinsphasen für diese kurzfristigen Anlagekonten die besten Zinsen, während Anleger lieber langfristige Anlagen wählen sollten. So können sich die Banken Zinsaufwand ersparen, sollten die Anlagezinsen sinken. Dann lassen sich Kunden auch eher andere Finanzprodukte anbieten, die für Banken renditeträchtiger als Termingelder sind. Sparer erhalten über ihre Termingeldanlage Kontoauszüge, per Post oder Kontoauszugsdrucker. Anleger müssen die Festgeldzinsen vergleichen und sich einen lukrativen Anbieter suchen. Sie sollten sich für einen Festgeldvergleich Zeit nehmen.
Festgeld
Festgelder sind bei den Deutschen eine sehr beliebte Anlageform, weil sie sicher, einfach und überschaubar sind. Sie funktionieren genauso wie Termingelder, nur dass ihre Festlegungsfrist mittelfristiger Natur ist. Am gebräuchlichsten sind Laufzeiten zwischen 1 und 5 Jahren, in Ausnahmefällen kann es aber auch längere Laufzeiten geben, insbesondere in Niedrigzinsphasen. Die Festgeldzinsen sind exakt ausrechenbar, die Zinsgutschrift erfolgt am Ende der Fälligkeit bzw. jährlich am Festlegungstermin.
Festgelder sind für sicherheitsbewusste Anleger oder als Baustein eines diversifizierten Vermögens geeignet. Ein Festgeldkonto ist die richtige Anlageform für Gelder, die zeitweilig nicht benötigt werden. Es läuft entweder am Fälligkeitstag aus oder wird optional verlängert. In diesem Fall erhält der Kontoinhaber ein neues Zinsangebot von seinem Kreditinstitut. Der Kunde sollte dann einen Vergleich mit anderen Anbietern anstellen. Der Festgeldvergleich am Rechner kann erstaunliche Ergebnisse bringen, da die Festgeldzinsen von Onlinebanken gegenüber dem Angebot der Hausbank beträchtlich höher sein können. Bieten andere Banken einen günstigeren Zinssatz, lohnt es sich ggf. über den Anschlusszins zu verhandeln.
Kündigungsgeld
Kündigungsgelder werden heute nur noch sehr selten von Banken angeboten. Sie haben fast ihre Bedeutung verloren, weil sie sowohl für Kunden als auch für Banken relativ unflexibel zu handhaben sind. Banken können nur mit einer Mindestlaufzeit kalkulieren, weil sie nicht wissen, wann der Kunde sein Kündigungsrecht in Anspruch nehmen wird. Anleger sind an eine relativ lange Kündigungsfrist gebunden, wenn sie kurzfristig Geld brauchen, ist das nicht möglich. Kündigungsgelder haben keine Frist, während der das Geld des Anlegers festgelegt ist. Sie verfügen über eine fest vereinbarte Kündigungsfrist, die 1 Monat und länger, sogar bis zu 18 Monaten betragen kann. Diese muss eingehalten werden, bevor der Anleger wieder über sein Geld verfügen kann. Wenn auf dem Festgeldkonto eine 6-monatige Kündigungsfrist vereinbart wurde, kann der Kontoinhaber sein Geld frühestens in 6 Monaten vom Konto abheben, falls er die Kündigung gleich zur Kontoeröffnung mit erklärt hat. Die Konditionen von Kündigungsgeldern sind meist variabel gestaltet. Das heißt, die Zinsen passen sich der tatsächlichen Marktzinsentwicklung an und orientieren sich am Geldmarktzinsniveau. Übt der Kontoinhaber die Option der Kündigung seines Betrages aus, besteht die Möglichkeit, die variable Zinsvereinbarung in eine Festzinsklausel für die restliche Laufzeit des Vertrages zu wandeln. Das hängt vom konkreten Bankangebot ab.
Da die Bank nicht weiß, wann der Kunde sein Geld kündigen wird, kann sie schlechter mit diesen Einlagen kalkulieren als mit reinen Festgeldkonten. Der Anleger erhält unter Umständen zu wenig Zinsen für seine Geldeinlage. Er bekommt analog des Tagesgeldes immer nur die aktuellen Zinsen, obwohl er vielleicht im Endeffekt sein Geld viele Jahre bei der Bank liegen lässt, bevor er die vereinbarte Kündigungsfrist nutzt. Außerdem ist es für Anleger schwierig einzuschätzen, welche Kündigungsfrist gewählt werden soll. In Hochzinsphasen darauf zu spekulieren, dass während der ausgeübten Kündigungsfrist der Zinssatz für das Kündigungsgeld gleich hoch bleibt, ist nur bei entsprechender Vertragsvereinbarung mit der Bank möglich. Kündigungsgeld eignet sich deshalb für Gelder, die nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt werden, bei denen der Anleger zeitnah von Zinsveränderungen partizipieren will, beispielsweise von einem steigenden Leitzins.
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