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Indische Staatsanleihen – Chancen und Risiken von Staatsanleihen aus Indien

Als Schwellenland mit einer der größten Volkswirtschaften der Welt weckt Indien immer wieder das Interesse von Kapitalanlegern. Dabei gilt es, Chancen wahrzunehmen und Risiken zu vermeiden. Das Land hat ein hohes Wachstumspotenzial, aber auch eine hohe Verschuldung und Inflation. Hinzu kommt die politische Instabilität. Sind indische Staatsanleihen eine Alternative zu Aktien und Aktienfonds indischer Unternehmen?

Diese Staatsanleihen werden in Indien ausgegeben

Staatsanleihen der indischen Regierung lauten auf indische Rupien (INR) und werden an der National Stock Exchange of India (NSE) und der Bombay Stock Exchange (BSE) gehandelt.

  • Treasury Bills sind kurzfristige Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr. Sie werden mit einem Abschlag auf den Nennwert ausgegeben und bei Fälligkeit zum Nennwert zurückgezahlt. Sie haben keine Zinszahlungen und gelten als risikoarme Anlagen.
  • Bei Dated Government Securities handelt es sich um Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr. Sie haben feste oder variable Zinssätze, die Zinsen werden halbjährlich oder jährlich ausgezahlt. Sie sind liquide, weil sie vorzeitig zurückgezahlt oder am Sekundärmarkt verkauft werden können. Aufgrund der Laufzeit ist das Risiko höher als bei Treasury Bills, dafür ist aber auch eine höhere Rendite geplant.
  • Inflation Indexed Bonds sind Anleihen mit einem ganz oder teilweise variablen Zins, der an die Inflationsrate gekoppelt sind. Der Zinssatz setzt sich aus einem Basiszinssatz und einem Inflationsfaktor zusammen. Dadurch sind Anleger vor dem Kaufkraftverlust durch Inflation geschützt.
  • Die Wertentwicklung von Sovereign Gold Bonds ist an den Goldpreis gekoppelt. Diese indischen Anleihen haben einen festen Zinssatz und eine Laufzeit von acht Jahren. Sie können nach fünf Jahren vorzeitig zurückgezahlt oder am Sekundärmarkt verkauft werden. Sie bieten den Anlegern die Möglichkeit, in Gold zu investieren, ohne physisches Gold zu besitzen

Renditekurve richtig lesen

Die Rendite indischer Staatsanleihen hängt insbesondere von Laufzeit, Zinssatz, Angebot und Nachfrage, Inflationserwartung und Kreditrisiko der indischen Regierung ab. Anleger aus dem Euroraum müssen zudem auf den Wechselkurs achten. Die Renditekurve zeigt die Beziehung zwischen Laufzeit und Rendite verschiedener Staatsanleihen. Eine steigende Renditekurve bedeutet, dass die langfristigen Anleihen eine höhere Rendite als die kurzfristigen Anleihen bieten, was auf ein höheres Wachstum oder eine höhere Inflation in der Zukunft hindeutet. Eine fallende Renditekurve zeigt den umgekehrten Fall und lässt damit auf ein künftig geringeres Wachstum oder eine niedrigere Inflation schließen.

Investitionsentscheidung gut überlegen

Indische Staatsanleihen sind eine interessante Anlageoption für Menschen, die von der wachsenden indischen Wirtschaft profitieren wollen. Sie sollten jedoch die Risiken und Kosten dieser Anlage kennen und eine fundierte Entscheidung treffen. Die verschiedenen Staatsanleihen aus Indien bieten unterschiedliche Vorteile – zum Beispiel regelmäßige Einkommensquelle, Diversifizierung des Portfolios, Absicherung gegen Inflation, geringere Volatilität als Aktien. Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Hier sind insbesondere Kreditrisiko, Zinsänderungsrisiko, Liquiditätsrisiko und Steuerrisiko zu nennen. Haben Sie ein Papier gefunden, das zu Ihrem Anlageziel, Ihrem Risikoprofil und Ihrem Anlagehorizont passt, wenden Sie sich für den Kauf an Broker oder Banken, die Zugang zum indischen Markt haben. Überwachen Sie die Performance Ihrer indischen Staatsanleihen und passen Sie Ihre Strategie bei Bedarf an.

Bild: Bigstockphoto.com / Au_hoo