Wessen Auto mindestens 20 Jahre alt ist, der kann eine kostengünstige Oldtimer Versicherung abschließen. Nicht Regional- und Schadensklassen bestimmen in diesem Fall die Prämie der Kraftfahrzeugversicherung, sondern Alter, Zustand und Wert. Und weil Oldtimerbesitzer ihr Fahrzeug hegen und pflegen und meist nur eher selten eine Ausfahrt machen, gehen Versicherer von einem geringen Schadensrisiko aus. So bieten sie günstige Haftpflichttarife für die alten Schätzchen an. Außerdem erfolgt keine Einstufung in Schadensfreiheitsklassen, sondern es wird nur der niedrigste Tarif in Rechnung gestellt. Wer seinen Oldtimer versichern möchte, sollte jedoch zusätzlich zur Versicherungsprämie auch auf Deckungssummen und weitere Leistungen achten.
Ein guter Originalzustand ist eine wichtige Voraussetzung
Bereits 20 Jahre alte Autos können günstig als Oldtimer versichert werden. Historische Motorräder und LKW gelten jedoch erst ab einem Alter von 30 Jahren als Oldtimer. Dabei ist das Alter eines Fahrzeugs nicht die einzige Bedingung. Zusätzlich muss man nachweisen, dass sich das zu versichernde Fahrzeug in einem gut erhaltenen Originalzustand befindet. Das geht unter anderem durch Fotos oder ein entsprechendes Gutachten hervor. Dabei gibt es verschiedene Formen von Gutachten für unterschiedliche Zwecke: Zum einen das Oldtimer-Kurzgutachten zur Versicherungseinstufung und zum anderen Wertgutachten zur Feststellung des aktuellen Marktwertes. Darüber hinaus das Gutachten nach Paragraf 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), mit dem man das H-Kennzeichen beantragt.
Für sogenannte Youngtimer zwischen 20 und 29 Jahren wird meist von den Versicherern ein Kurzgutachten verlangt, wobei es nicht einfach nachzuweisen ist, dass es sich um ein potenzielles Liebhaberfahrzeig, also um einen Youngtimer, handelt. Dabei fordern die Versicherer für eine Oldtimer Versicherung in der Regel einen Mindestwert zwischen 4.000 und 5.000 Euro.
Auch auf das Alter kommt es an
Für die steuerliche Einstufung als Oldtimer ist das Gutachten zur Erlangung des H-Kennzeichens ausschlaggebend. In diesem Fall ist die Steuer gesetzlich geregelt mit einheitlichen 191,73 Euro pro Jahr. Zudem wird dadurch der erhaltenswerte Zustand des Autos belegt, was bei vielen Versicherern wichtig ist. Wie bei normalen Fahrzeugen auch gliedert sich die Oldtimer Versicherung in Haftpflicht-, Teil- sowie Vollkaskoversicherung. Dabei ist für die Versicherungsprämie vor allem das Alter des Fahrzeugs wichtig. Dabei werden drei Altersstufen unterschieden: Zunächst die Altersstufe von 20 bis 29 Jahren, dann von 30 bis 44 Jahren und schließlich Fahrzeuge ab 45 Jahren. Zusätzlich spielt auch das Alter des Fahrers eine Rolle. Diese dürfen bei den meisten Versicherern erst ab 23 Jahren eine Haftpflichtversicherung abschließen und bei manchen sogar erst ab dem 25. Lebensjahr. Darüber hinaus ist ein PKW, der vom Halter als Hauptfahrzeug genutzt wird, eine weitere Voraussetzung für den Erhalt einer Oldtimer Versicherung. Als Nachweis dient die Versicherungspolice dieses Fahrzeugs für den Alltag. Und weitere Bedingungen für eine Oldtimer Versicherung sind, dass das alte Schätzchen in einer abschließbaren Garage untergebracht ist und die jährliche Fahrleistung nicht mehr als 9.000 Kilometer beträgt.
Welche Versicherungen sonst noch in Frage kommen
Oldtimer Versicherungen bieten über den ganz normalen Versicherungsschutz hinaus auch eine Allgefahrendeckung an. Die versicherten Gefahren umfassen Motorschäden, Getriebeschäden, Transportschäden und weitere Schäden. Dabei müssen nicht versicherte Gefahren im Vertrag ausdrücklich ausgeschlossen werden, wie zum Beispiel altersbedingter Verschleiß. Eine zusätzliche Kaskoversicherung benötigt derjenige, der sein Fahrzeug gegen Vandalismus oder Diebstahl versichern möchte. Dazu ist ein aktuelles Marktwertgutachten erforderlich. Eine solche Kaskoversicherung erhalten jedoch nur gut erhaltene Oldtimer, die sich weitestgehend im Originalzustand befinden. Dabei richtet sich der Beitrag nach dem ermittelten Wert und liegt meist deutlich über der Haftpflichtversicherung, die oft weniger als 100 Euro pro Jahr beträgt.
Verschiedene Angebote bei unterschiedlichen Versicherern einholen
Eine Oldtimer Versicherung haben zahlreiche Versicherer im Angebot. Doch das Thema erfordert intensive Beratung einerseits und maßgeschneiderte Lösungen andererseits. Deshalb raten Experten von der Nutzung von Online-Vergleichsportalen eher ab. Stattdessen wird empfohlen, bei verschiedenen Versicherern Angebote einzuholen. Zusätzlich können Schutzbriefe im Versicherungsumfang enthalten sein. Dabei sollte man darauf achten, dass auch im Falle einer Panne, zum Beispiel bei einem Motorschaden, der Transport zu einer Spezialwerkstatt für Oldtimer mit versichert ist, damit eine Autoreparatur dort vorgenommen werden kann. In normalen Schutzbriefen etwa vom ADAC ist in der Regel nur das Abschleppen bis zur nächsten Werkstatt versichert.
Insgesamt sollten sich Besitzer von Oldtimern, die ihr Fahrzeug versichern wollen, zunächst umfassend informieren und mehrere Angebote von verschiedenen Versicherungsgesellschaften einholen und miteinander vergleichen. KFZ-Fahrer unter 23 Jahren erhalten allerdings in der Regel keine Oldtimer Versicherung.