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Autoversicherung richtig berechnen

Um die Beiträge für die Autoversicherung zu berechnen, verwenden die Versicherer eine ganze Reihe von Risikomerkmalen. Tarifbücher gibt es praktisch nicht mehr, Software auf dem Computer übernimmt die komplexe Kalkulation. Günstige Online-Versicherer bieten die Berechnung der Beiträge im Internet, zahlreiche Vergleichsportale werben um Kunden und erhalten von den Autoversicherungen dafür Provisionen. Lesen Sie, was Sie über die Autoversicherungsprämie wissen müssen, und wie verlässlich die Vergleiche sind.

Berechnen heißt nicht vergleichen

Wer nur die Beiträge seiner gewünschten Autoversicherung berechnen will, lässt einen wesentlichen Teil des Vergleichs außer Acht. Die Deckungskonzepte der Versicherer unterscheiden sich gravierend. Sogar beim selben Versicherer gibt es oft mehrere Varianten des Versicherungsschutzes. Direktversicherer wenden sich mit ihren Angeboten an Kunden, die auf einen besonders niedrigen Beitrag schauen, viele andere Unternehmen möchten sich aber durch besondere Leistungen vom Markt abheben. Mehrleistungen haben ihren Preis, und jeder muss für sich entscheiden, was er an Versicherungsschutz braucht und was verzichtbar ist.

Die Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung beschäftigt sich mit den Schäden, die Sie zum Beispiel durch einen selbst verschuldeten Unfall anderen zufügen. Ihr Mindestumfang ist gesetzlich festgelegt. Praktisch alle Versicherer gehen über die Mindestdeckungssummen hinaus und bieten Versicherungsschutz bis 100 Millionen Euro. Das klingt so, als würde man es nie brauchen. Bedenken Sie aber: Sie haften unbegrenzt mit Ihrem gesamten Vermögen und allem, was Sie später noch verdienen werden. Schäden im zweistelligen Millionenbereich sind durchaus möglich, zum Beispiel bei mehreren Schwerverletzten oder Sachschäden an der Infrastruktur, beispielsweise durch einen Fahrzeugbrand auf einer Autobahnbrücke. Der Mehrbeitrag für die hohe Deckungssumme ist im Vergleich zum abgesicherten Risiko sehr gering. Viele Versicherer peppen die Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung zudem noch mit einer Erweiterung auf Mietwagen oder zusätzlichen Leistungen für den ansonsten unversicherten Fahrer auf.

Noch größer sind die Unterschiede im Deckungsumfang der Kaskoversicherung. Sie zahlt für Schäden am eigenen Fahrzeug. Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen der Teilkasko- und der Vollkasko-Versicherung. Die Teilkasko bietet Schutz zum Beispiel bei Diebstahl, Hagel, Hochwasser, Brand, Wildunfällen und Glasbruch. In der Vollkasko wird die Palette der versicherten Gefahren um Unfälle und Vandalismus ergänzt. Umfassende Verträge bieten Neuwertersatz bzw. Kaufpreisentschädigung für Gebrauchtwagen innerhalb einer bestimmten Zeit. Sie ersetzen bei Glasbruch nicht nur den reinen Glasschaden, sondern auch Autobahnvignetten, die Umweltplakette oder Sensoren in der Scheibe, und sie übernehmen auch die Reinigungskosten, wenn der Innenraum von Glassplittern gesäubert werden muss. Der Schutz für Wildunfälle wird auf Zusammenstoß mit anderen Säugetieren und sogar Vögeln erweitert, Marderbiss und die oft sehr teuren Folgeschäden am Motor gehören ebenfalls zum Programm.

Beitragsvergleich anhand echter Daten oder mit Musterfällen

Wer eine Autoversicherung berechnen will, muss dafür eine Menge Daten preisgeben. Waren früher die Leistung des Fahrzeugs, die Typ- und die Regionalklasse ausreichend, geht es heute um die gefahrenen Kilometer, den Fahrerkreis und das Alter des Fahrzeugs, das Vorhandensein einer Garage und viele weitere Informationen. Um die Bonität eines Kunden einzuschätzen, nutzen die Versicherer sogar die Adressdaten bis auf Hausnummern-Ebene.

Nur wenn in einem Kfz Kalkulator alle diese Tarifmerkmale abgefragt werden, kommt am Ende auch der richtige Beitrag heraus. Andere Tarifvergleiche, die nur Musterfälle wie Kfz Audi A 3 für einen verheirateten 40-jährigen Mann aus Köln berücksichtigen, können allenfalls einen Anhaltspunkt geben. Wer statt des Audi einen VW Golf vergleicht, kommt vielleicht zu völlig anderen Ergebnissen.

Kfz Neueinsteiger müssen auch auf das Mindestalter für den Normaltarif achten. Die günstigsten Beiträge für Fahranfänger können sich zum Beispiel dadurch ergeben, dass man schon ab 23 Jahren billiger versichert ist, während bei anderen Versicherern noch bis zum Alter 25 Zuschläge für junge Fahrer erhoben werden.

Individuelle Rabatte und Vereinbarungen bleiben in Vergleichen unberücksichtigt

Wer sich mit dem Gedanken trägt, seine Autoversicherungen zu kündigen und zu einem anderen Anbieter zu wechseln, sollte vorher bei seinem bisherigen Versicherungsunternehmen oder Vermittler nach einem Angebot fragen. Neuere Tarife bieten meist bessere Leistungen, Kunden mit mehreren Verträgen können nicht nur attraktive Bündelrabatte erhalten, sondern haben in einem nicht ganz klaren Schadenfall eher Aussicht auf eine kulante Regulierung. Oft haben die Vermittler auch Nachlasskontingente, die sie guten Kunden individuell anbieten können.

Eine böse Falle kann bei den Schadenfreiheitsrabatten lauern, die Sie auf die Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung und die Vollkaskoversicherung erhalten. Grundsätzlich nehmen Sie Ihre schadenfreien Jahre natürlich zu einem neuen Versicherer mit. Beruht die Einstufung bei Ihrem jetzigen Versicherer dagegen auf einer Sonderregelung, zum Beispiel für Fahranfänger oder wegen eines Rabattschutzes trotz Unfall, müssen Sie bei einem anderen Versicherer mit einem höheren Beitragssatz rechnen.