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Die Bedeutung der Typklasse

Die Beitragsermittlung in der Autoversicherung richtet sich in erster Linie nach den Kfz Versicherungsklassen oder, wie sie in der Fachsprache heißen, den Typklassen. Abhängig von der Typklasse können sich sehr große Unterschiede im Beitrag ergeben. Ein Blick in das Typklassenverzeichnis lohnt also, wenn die Entscheidung für ein neues Auto ansteht.

Einstufung nach Schadenbedarf

Die Kfz Versicherungsklassen sind bei allen deutschen Versicherern gleich. Bei mehr als 25.000 Fahrzeugtypen hat jedes einzelne Versicherungsunternehmen zu wenige Fahrzeuge versichert, um sinnvolle Aussagen über den Schadenbedarf bestimmter Modelle treffen zu können. Zufällige Abweichungen wären viel zu groß. Deshalb führt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft eine gemeinsame Statistik. Darin wird der Schadenbedarf der vielen verschiedenen Fahrzeugmodelle ermittelt. Nach Herstellernummer und Typschlüsselnummer können die Schäden eindeutig zugeordnet werden. Die Nummern finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil I oder dem alten Fahrzeugschein. Über einen Autoversicherungsvergleich im Internet ermitteln Sie die Typklasse Ihres Wunschfahrzeugs heraus. Wissen Sie Hersteller- und Typschlüsselnummer nicht, können Sie meist auch nach der Modellbezeichnung im Klartext suchen.

Da die verschiedenen Versicherungszweige der Autoversicherung unterschiedliche Risiken decken, sind auch die Typklassen unterschiedlich, je nachdem, ob der Beitrag für eine Haftpflicht-, Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung berechnet werden soll.

Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung kümmert sich um Schäden Dritter, die Sie mit Ihrem Fahrzeug verursachen. Das können sowohl Blechschäden am Fahrzeug des Unfallgegners als auch Personenschäden der Fahrzeuginsassen – auch Ihres eigenen Fahrzeugs – oder von Fußgängern oder Radfahrern sein. Die Typklasse richtet sich deshalb nach Häufigkeit und durchschnittlicher Höhe der Schäden, die mit Fahrzeugen dieses Typs verursacht werden. Die Typklasse ersetzt die früher übliche Tarifierung nach der Leistung des Fahrzeugs, angegeben in kW oder PS. Es gibt zwar einen Zusammenhang in der Weise, dass PS-starke Autos häufiger in Unfälle verwickelt sind und die Schäden im Schnitt auch höher sind, aber das ist bei weitem nicht das einzige Kriterium. Dazu einige Beispiele:

  • Fahrzeuge, die hohe Kilometerleistungen haben, verursachen rein statistisch auch häufiger Unfälle. Deshalb finden Sie Pkw mit Dieselmotor oft in einer höheren Typklasse als einen Benziner mit gleicher Karosserie.
  • Pkw, die junge Fahrer ansprechen, haben schon wegen des Fahrerkreises ein höheres Unfallrisiko. Bei Fahranfängern beliebte ältere Fahrzeugmodelle können also höher eingestuft sein als der Nachfolger, der als Neuwagen verkauft wird.
  • Alle modernen Fahrzeuge verfügen über ein Knautschzone, um im Falle einer Kollision Energie abzubauen. Diese sollte so ausgelegt sein, dass Insassen eines Kleinwagens auch bei einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug der Oberklasse eine Überlebenschance haben. Dennoch gibt es Unterschiede – ein hoher, kantiger Geländewagen mit großer Masse und versteiftem Fahrgestell wird bei einem anderen Fahrzeug vermutlich größere Schäden und bei einem Fußgänger schwerere Verletzungen verursachen als ein eher leichtes Mittelklasse-Fahrzeug.

Nach den Schadendaten wird das Fahrzeugmodell einer Typklasse zwischen 10 und 25 zugeordnet. Die statistische Mitte bildet die Typklasse 17. Rund zwei Drittel der Fahrzeuge sind im mittleren Segment zwischen 15 und 20 zu finden. Das restliche Drittel teilt sich gleichmäßig auf die günstigen Klassen 10 bis 14 und die teuersten Autos zwischen 21 und 25 auf.

Fahrzeugversicherung

Die Fahrzeugversicherung deckt Schäden am eigenen Auto. In der Kfz Teilkasko ist vor allem das Diebstahlrisiko entscheidend für die Einstufung in die Kfz Versicherungsklassen, also die Frage, wie begehrt ein Modell bei Dieben ist, wie leicht es gestohlen werden kann und wie hoch der Wert des Fahrzeugs ist. Die Vollkaskoversicherung deckt zusätzlich zur Teilkasko die Gefahren Unfall und böswillige Beschädigung. Damit wirken sich zum Beispiel auch Reparaturkosten nach einer Kollision auf die Kfz Versicherungsklassen aus. Manche Autos können relativ leicht repariert werden, bei anderen Typen sind selbst bei kleineren Parkremplern umfangreiche Arbeiten und teure Ersatzteile nötig, zum Beispiel wenn in der Stoßstange Parksensoren oder Abstandsradar verbaut sind. Auch Steinschlagschäden an der Windschutzscheibe können teuer werden, wenn integrierte Kameras und Messfühler ersetzt oder neu kalibriert werden müssen.

Die Kfz Versicherungsklassen in der Fahrzeugversicherung beginnen bei 10 und enden bei 33 in der Teilkasko- und 34 in der Vollkaskoversicherung. Die Mitte der Statistik liegt bei 19 in der Teilkasko- und bei 18 in der Vollkaskoversicherung. Rund 40 bis 50 % der Modelle in den günstigen Klassen 17 und darunter zu finden.