Jeder Autobesitzer muss eine Kfz Haftpflichtversicherung abschließen, das schreibt der Gesetzgeber vor. Welchen Anbieter Kunden wählen, entscheiden sie dagegen alleine. Sie treffen in diesem Bereich auf zahlreiche Policen, die sich durch massive Preisunterschiede auszeichnen. Die billigste Versicherung kann im Vergleich zu einer teuren Police einen dreistelligen Betrag im Jahr ersparen.
Kfz-Haftpflichtpolicen richtig vergleichen
Angesichts der Vielzahl an Angeboten empfiehlt es sich, ein Vergleichsportal zu nutzen. Solche Portale listen die aktuellen Konditionen zahlreicher Versicherer. Dadurch entgeht Verbrauchern keine günstige Versicherung. Zusätzlich vergleichen sie effizient. Sie müssen alle relevanten Eckdaten nur ein Mal eingeben, auf dieser Basis können Portale individuell die Prämie für eine Haftpflichtversicherung berechnen. Welche Kosten Autobesitzer zu tragen haben, entscheidet sich nämlich an zahlreichen persönlichen Faktoren. Dazu zählen die Kfz Typenklassen und Regionalklassen. Diese beiden Aspekte gehen auf unterschiedliche Risiken mit bestimmten Fahrzeugmodellen und in bestimmten Regionen zurück. Darüber hinaus interessieren Punkte wie das Alter des Besitzers, der Zeitraum des Führerscheinbesitzes und die Schadenfreiheitsklasse.
Ein gutes Versicherungsportal fragt solche und weitere Faktoren ab, nur auf dieser Grundlage kann es fundierte Ergebnisse anzeigen. Diese Resultatsliste versetzt User in die Lage, rasch die billigsten Versicherer zu erkennen. Zusätzlich sollten sie ausgewählte Leistungsmerkmale in die Überlegungen einbeziehen, zum Beispiel die Höhe der Deckungssumme. Der Gesetzgeber verpflichtet die Versicherer zu gewissen Mindestdeckungssummen, etwa zu 7,5 Millionen Euro bei Personenschäden. Das liest sich viel, kann aber bei einem schlimmen Unfall nicht ausreichen. Autobesitzer sollten deshalb lieber Policen mit deutlich höheren Deckungssummen vorziehen. Gute Versicherer bieten zum Beispiel pauschal 50 oder gar 100 Millionen Euro an. Als vorteilhaft erweist sich bei der Kfz Haftpflichtversicherung eine integrierte Mallorca-Klausel. Wer in manchen Ländern wie vornehmlich in südeuropäischen Staaten einen Leihwagen mietet, schließt vor Ort zwar eine extra Haftpflichtpolice ab. Die Deckungssummen liegen aber oft weit niedriger als in Deutschland. Bei einer Mallorca-Klausel hebt der deutsche Versicherer diese Deckungssumme zumindest auf die Mindestdeckungssumme hierzulande an. Im Schadensfall kann das vor dem finanziellen Ruin bewahren, deswegen verdient dieser Aspekt unbedingt Berücksichtigung. Über diese Punkte hinaus regelt der Gesetzgeber einen Großteil der Leistungen einer Kfz Haftpflichtversicherung, sodass sich die Versicherungen stark ähneln.
Die Wechselmöglichkeiten: Mindestens jährlich
Bestenfalls vereinbaren Versicherte bereits beim ersten Mal eine günstige Police. Viele Autobesitzer verfügen aber bereits über eine Kfz Haftpflichtversicherung, die sich bei einem Preisvergleich als zu teuer erweist. Diese Versicherungsnehmer sollten zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu einem preiswerteren Angebot wechseln. Die gute Nachricht: Auf dem Markt an Autoversicherungen gibt es mit einer jährlichen Kündigungsmöglichkeit eine kundenfreundliche Besonderheit. Bei fast allen Versicherern gleicht das Versicherungsjahr dem Kalenderjahr, sodass der Stichtag bei einer einmonatigen Kündigungsfrist jeweils auf dem 30. November liegt. Geht das Kündigungsschreiben spätestens am 30. November bei der Versicherungsgesellschaft ein, können sich Versicherte ab dem darauffolgenden 1. Januar günstiger versichern.
Darüber hinaus bestehen weitere verbriefte Wechselmöglichkeiten, sogenannte Sonderkündigungsrechte. Das gilt erstens bei einer Erhöhung der Preise. Eine eventuelle Kostenerhöhung teilen Versicherer ab etwa Oktober mit, die Mitteilung kann aber auch erst im Dezember eingehen. Ab dem jeweiligen Zeitpunkt beginnt eine einmonatige Kündigungsfrist. Versicherungsnehmer sollten dieses Schreiben gründlich begutachten. Es kann eine Preissteigerung vorliegen, obwohl die tatsächlichen Prämien stagnieren oder sinken. Das kann bei einer Einstufung in eine bessere Schadenfreiheitsklasse geschehen, dies kann die Kostenerhöhung auf den ersten Blick überdecken. Gesellschaften müssen darüber aber detailliert informieren. Zweitens können Versicherungsnehmer unter bestimmten Umständen bei einem Schadensfall kündigen. Das trifft dann zu, wenn der Versicherer den Schaden übernimmt oder ihn zu Unrecht ablehnt. Drittens können Verbraucher bei einem Fahrzeugwechsel eine neue Kfz Haftpflichtversicherung vereinbaren. In diesen beiden Fällen beträgt die Kündigungsfrist ebenfalls einen Monat.
In allen diesen Situationen sollten Versicherte bei der Kündigung einige Tipps beherzigen. So sollten sie die Kündigung schriftlich formulieren und hierbei wichtige Daten wie Anschrift und Versicherungsnummer festhalten. Zudem sollten sie sich auf den Kündigungsgrund beziehen, also etwa auf einen Schadensfall. Sie sollten das Kündigungsschreiben auch rechtzeitig abschicken und nicht auf den letzten möglichen Tag warten. Schließlich sollten Versicherte die Kündigung als Einschreiben mit Rückschein abschicken. Sie können damit beweisen, dass die Kündigung rechtzeitig eingegangen ist. Die Erfahrung zeigt, dass es bei gewöhnlichen Briefen deswegen immer wieder zu Streitigkeiten kommt. Mit etwas mehr Porto meiden Verbraucher diese Problematik.