Suche
Suche Menü

Was kostet eine Autoversicherung?

Die Versicherungskosten für das Auto sind der größte Block an Fixkosten, also Kosten, die Monat für Monat anfallen, auch wenn Sie keinen einzigen Kilometer fahren. Wenn Sie Ihr derzeitiges Fahrzeug ersetzen möchten oder als Neueinsteiger die Anschaffung des ersten eigenen Autos planen, ist es deshalb wichtig, sich vorher mit der Höhe der Versicherungsbeiträge auseinanderzusetzen. Die sind nämlich je nach Fahrzeug sehr unterschiedlich, so dass sie vielleicht den Ausschlag zugunsten des einen oder des anderen Modells geben, das Sie in die engere Wahl genommen haben. Aber auch viele andere Kriterien beeinflussen die Versicherungskosten für das Auto.

Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung – für jeden ein Muss

Ohne Nachweis einer Haftpflichtversicherung können Sie in Deutschland kein Auto zulassen. Früher erhielten Sie von Ihrem Versicherer eine Doppelkarte, die Sie beim Straßenverkehrsamt vorlegen mussten. Heute geht das einfacher mit der so genannten eVB-Nummer. Die Abkürzung steht für elektronische Versicherungsbestätigung. Eine eVB-Nummer kann Ihnen Ihr Versicherer oder Vermittler sogar telefonisch oder per E-Mail übermitteln, und das Straßenverkehrsamt sieht anhand der Nummer, bei welchem Anbieter Sie eine Haftpflichtversicherung beantragt haben.

Die Bedeutung der Typklasse

Der Preis für die Haftpflichtversicherung richtet sich zunächst nach der Typklasse des Fahrzeugs. Die deutschen Versicherer stellen in einer gemeinsamen Statistik fest, wie oft ein Auto eines bestimmten Typs in einen Unfall verwickelt ist und wie hoch die angerichteten Schäden im Schnitt sind. Je nach Ergebnis werden die Fahrzeuge in eine Typklasse zwischen 10 und 25 eingeordnet. Zwei Drittel aller Pkw-Modelle kommen in die mittleren Klassen zwischen 15 und 20. Tendenziell sind Kleinwagen in den günstigen Klassen zu finden. In den teuren Klassen sind PS-starke Sportwagen und SUV, die allein aufgrund ihrer Masse schon hohe Schäden am Fahrzeug des Unfallgegners verursachen. Diesel-Fahrzeuge sind wegen der höheren Kilometerleistung meist höher eingestuft als entsprechende Benziner.

Weitere Tarifmerkmale

Praktisch alle Versicherer verwenden für eine risikogerechte Beitragskalkulation auch weitere, so genannte weiche Tarifmerkmale. Das ist insbesondere die jährliche Kilometerleistung des Fahrzeugs. Auch der Fahrerkreis spielt eine wichtige Rolle, also die Frage, ob nur Sie selbst oder auch andere Personen das Auto nutzen und wie alt der jüngste und der älteste Fahrer sind. Weitere Merkmale sind der übliche Abstellplatz des Fahrzeugs und sogar die Adresse des Kunden, denn hieraus kann der Versicherer Rückschlüsse auf dessen Bonität ziehen. Online Rechner im Internet tun sich mit dieser sehr differenzierten Berechnung oft schwer und können deshalb nur einen ausgewählten Kreis von Anbietern berücksichtigen.

Die Sache mit dem Schadenfreiheitsrabatt

Die Versicherungskosten für das Auto hängen wesentlich vom so genannten Schadenfreiheitsrabatt ab. Eine für alle Versicherer gültige Tabelle gibt es nicht. Nach der Empfehlung des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft zahlt ein vorbildlicher Autofahrer, der seit 35 Jahren schadenfrei fährt, nur ein Viertel des Beitrages, den ein Fahranfänger entrichten muss. Viele Versicherer bieten jungen Leuten aber besondere Einstufungen, die den Unterhalt für das erste Auto bezahlbar machen. Vorsicht ist beim Wechsel des Versicherers geboten. Ist ein Vertrag nur aufgrund besonderer Vereinbarungen in eine günstigere Schadenfreiheitsklasse eingestuft, muss der neue Versicherer diese Einstufung nicht übernehmen.

Vollkasko- und Teilkaskoversicherung

Die Fahrzeugversicherung ist zwar keine Pflicht, aber sehr zu empfehlen, stellt doch ein Pkw meist den höchsten einzelnen Vermögenswert in einem Haushalt nach eventuellem Immobilienbesitz dar. Ist das Fahrzeug finanziert oder geleast, werden Bank bzw. Leasinggeber auf dem Abschluss einer Vollkaskoversicherung bestehen.

Während die Teilkaskoversicherung zum Beispiel die Gefahren Brand, Diebstahl, Elementarereignisse und Wildunfälle deckt, kommen in der Vollkaskoversicherung böswillige Beschädigung und Kollision, also auch selbst verschuldete Unfälle, hinzu.

Wie in der Haftpflichtversicherung richten sich die Versicherungskosten für das Auto auch in der Fahrzeugversicherung nach Typklassen, die zum Beispiel die Diebstahlhäufigkeit und die durchschnittlichen Wiederbeschaffungs- und Reparaturkosten abbilden. Auch die weichen Merkmale werden bei der Kalkulation der Tarife berücksichtigt. Schadenfreiheitsrabatte gibt es aber nur für die Vollkaskoversicherung. Wer langjährig schadenfrei unterwegs ist, zahlt für den erweiterten Deckungsumfang aufgrund des Rabattes kaum mehr als für die eingeschränkte Teilkaskoversicherung. Ein Vergleich lohnt.