Suche
Suche Menü

Gibt es eine BU ohne Gesundheitsprüfung?

Die Beiträge zur BU-Absicherung werden, wie alle anderen Versicherungsbeiträge auch, aufgrund von statistischen Risikobewertungen kalkuliert, um sie für die Versichertengemeinschaft auf Dauer bezahlbar zu gestalten. Dazu zählen neben dem Eintrittsalter und dem ausgeübten Beruf natürlich auch die Vorerkrankungen und die daraus resultierende statistische Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit. Ist diese zu hoch, wird entweder ein Risiko-Zuschlag oder ein Ausschluss vereinbart. Im Extremfall wird der Antrag auf BU-Versicherung abgelehnt.

BU ohne Gesundheitsfragen – Geht das?

Diese Frage muss für den privaten Versicherungsmarkt klar verneint werden, auch wenn hier und da die BU Versicherung ohne Gesundheitsfragen beworben wird. Entsprechende Angebote sollte man genau betrachten, denn die Details sind wichtig. Vereinzelt wird eine BUZ ohne Gesundheitsprüfung angeboten, d.h. als Zusatzversicherung zu einer privaten Rentenversicherung beispielsweise. Eine BU-Rentenzahlung lässt sich damit aber nicht verbinden, der Versicherungsumfang sieht nur die Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit vor, was ja schon ein großer Vorteil sein kann. Allerdings sind bei den meisten Angeboten zur BU ohne Gesundheitsfragen dann Wartezeiten vereinbart, in denen sich der Versicherungsschutz auf dauerhafte Beeinträchtigungen nach einem Unfall beschränkt.

Eine Rente wegen BU ohne Gesundheitsprüfung zu versichern, ist am Markt äußerst schwierig. Es gibt Einzelfälle für junge Menschen, die zumindest mit einer vereinfachten Gesundheitsprüfung auskommen, allerdings leistungsmäßig begrenzt und teuer sind. In jedem Fall sind diese Angebote mit Vorsicht zu genießen, denn für junge Menschen sollte das übliche Angebot an Berufsunfähigkeitsabsicherungen ausreichen. Gibt es gravierende Vorerkrankungen, können auch andere Sparten, wie beispielsweise die Grundfähigkeitsversicherung oder die Absicherung schwerer Krankheiten, sinnvoll sein.

Einige Rahmenverträge der bAV interessant

Einige Versicherer bieten im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung, also beispielsweise als arbeitgeberfinanzierte Direktversicherung, durchaus die Möglichkeit, auch bei Vorerkrankungen die Berufsunfähigkeit gezielt absichern zu können. Diese Gruppenverträge können schon aufgrund ihres Volumens anders kalkulieren und kommen daher auch mit vereinfachten Gesundheitsfragen aus. Der Arbeitgeber muss lediglich bestätigen, dass der Arbeitnehmer über einen gewissen Zeitraum nicht zu lange arbeitsunfähig war und dass keine Minderung der Erwerbsfähigkeit vorliegt. Bei diesen Kriterien unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter etwas, aber grundsätzlich ist über diesen Weg auch für ältere Personen eine BU Versicherung ohne Gesundheitsprüfung möglich.

Generell sind die Gesundheitsfragen in der BU für die Versicherer unverzichtbar, wollen sie die Beiträge akzeptabel halten. Wenn nämlich aufgrund von Vorerkrankungen der Anspruch auf Berufsunfähigkeitsrente von vornherein mehr als wahrscheinlich ist, fällt das auf alle Versicherten zurück. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Geld dann fällig würde. Geht man von einer Rente von 1000 Euro aus, die einem Versicherten zwischen 40 und 65 monatlich ausgezahlt wird, erhält man schon eine Summe von 300.000 Euro, ohne eine dynamische Erhöhung zur berücksichtigen.

Wie sich die Beiträge dann für eine BU ohne Gesundheitsfragen erhöhen müssten, kann man so leicht überschlagen. Um diese Versicherung günstig und für den Großteil der Bevölkerung erschwinglich zu halten, muss also eine Gesundheitsprüfung durchgeführt werden. Alternativen können zum einen Gruppenverträge in der betrieblichen Altersversorgung oder für verschiedene Alters- oder Berufsgruppen sein. Zum anderen besteht bei Vorerkrankungen die Möglichkeit, sich mit alternativen Versicherungsangeboten, wie z.B. der Grundfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung, wenigstens eine solide Grundsicherung für den Extremfall zu besorgen.