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Man kann als Azubi Kredit aufnehmen

Viele Azubis ziehen während der Ausbildung zu Hause aus und stehen erstmals im Leben auf eigenen Füßen – auch finanziell. Mancher merkt dann, wie teuer das ist. Ein Single-Haushalt benötigt im Schnitt rund 800 Euro im Monat, um über die Runden zu kommen. Die Ausbildungsvergütung bietet oft kaum mehr. Das stellt sich mancher die Frage: Soll ich einen Kredit aufnehmen als Azubi und damit meine Finanzen aufbessern?

Grundsätzlich stehen die Chancen für Azubis nicht schlecht, einen Kredit zu erhalten. Sie verfügen bereits über ein geregeltes Einkommen. Und wenn der Auszubildende volljährig ist, die Schufa-Auskunft stimmt und auch sonst die Finanzen in Ordnung sind, sind viele Banken zur Kreditvergabe bereit.

Ratenkredit für Anschaffungen

Um Anschaffungen zu finanzieren – zum Beispiel Wohnungsmöbel, Geräte, ein Mofa oder ein Auto – gibt es Ratenkredite. Bei Azubis sind Größenordnungen zwischen 1.000 und 5.000 Euro üblich. Damit lässt sich schon was anfangen. Allerdings belasten die Raten für Zinsen und Tilgung nach der Kreditaufnahme die finanziellen Spielräume zusätzlich. Als Azubi Kredit aufnehmen sollte daher nur dann in Betracht gezogen werden, wenn auch nach der Ratenzahlung noch genug zum Leben übrig bleibt. Ansonsten ist es vielleicht besser, Wünsche erst einmal zurückzustellen.

Auf jeden Fall sollten die Konditionen unterschiedlicher Anbieter verglichen werden, denn hier gibt es erhebliche Unterschiede. Und bei der Ratenbelastung zählt jeder Euro. Raten lassen sich übrigens auch senken, wenn man Abstriche beim Kreditbetrag macht oder eine längere Laufzeit wählt. Dann wird der Kredit zwar länger getilgt, aber die monatliche Belastung fällt geringer aus.

Der bequeme Dispo – nur für Kurzzeit-Engpässe

Ein anderer Kredit, der Azubis offensteht, ist der klassische „Dispo“ – die Kontoüberziehung. Viele Geldinstitute räumen bei Volljährigkeit automatisch einen Disporahmen ein, wenn ein regelmäßiges Gehalt auf das Konto fließt. Der Dispokredit ist einfach und bequem. Man muss dafür nicht mehr tun, als über sein Konto verfügen und keinen extra Kredit aufnehmen als Azubi. Er ist allerdings auch besonders teuer. Deshalb sollte er nur genutzt werden, um vorübergehende Engpässe zu überbrücken. Er eignet sich weder zur Finanzierung von Anschaffungen, noch zur Lebenshaltung.

Bildungskredit für die laufenden Ausgaben

Wenn die Ausbildungsvergütung für die laufenden Ausgaben nicht reicht, gibt es noch eine andere Option – den KfW-Bildungskredit. Dieser günstige öffentliche Förderkredit bietet monatlich bis zu 300 Euro zusätzlich für die Lebenshaltung und die Rückzahlung beginnt erst vier Jahre nach der ersten Auszahlung. Viele Azubis befinden sich dann bereits in Festanstellung.