Gebührenfreie Kreditkarte

Kreditkarten-Gebühren unterscheiden sich je nach Art der Karte und eventuellen Zusatzleistungen ganz erheblich. Wird eine kostenlose Karte angepriesen, bedeutet das meist nur den Verzicht auf eine pauschale Jahresgebühr.

Weitere Kosten für Bargeldverfügungen, Aufladen, Guthabenverwaltung, Auslandseinsätze und dergleichen fallen aber sehr wohl an und summieren sich unter Umständen auf stattliche Beträge im Jahr.

  • Seien Sie ehrlich: Es ist ein gutes Gefühl, im Hotel ein Platin- oder sogar Black-Karte vorlegen zu können und sich damit von den armen Schluckern abzuheben, die nur mit Silber oder Gold bezahlen.
  • Dem Hotelier wird es aber vermutlich egal sein, welche Karte Sie präsentieren, Hauptsache, er bekommt sein Geld.
  • Die Platinkarte ist nämlich nicht mehr einer exklusiven Kundschaft vorbehalten, sondern jeder bekommt sie, der bereit ist, dafür zu zahlen.
  • Das mit der angeblich höherwertigen Kreditkarte verbundene Prestige ist für das Kartenunternehmen ein gutes Geschäft.
  • Natürlich gibt es ein paar Extras für das Geld.

Aber die Frage ist, ob Sie die wirklich brauchen.

Bonussysteme mögen interessant sein, wenn Sie bei den Kooperationspartnern ohnehin einkaufen. Tankrabatte spülen Vielfahrern einen kleinen Teil der Kreditkarten-Gebühren in die Kasse zurück. Fluggäste freuen sich über den Zugang zu einer besonderen Lounge am Flughafen, aber der Gratis-Kaffee dort ist in Wahrheit teuer bezahlt. Versicherungen in Zusammenhang mit der Kreditkarte sind überflüssig, wenn Sie selbst die wichtigsten Privatversicherungen abgeschlossen haben. Eine besondere Haftpflichtversicherung für Reisen können Sie sich sparen, denn die Privathaftpflichtversicherung gilt auch im Ausland. Ihre private Unfallversicherung schützt rund um die Uhr und weltweit. Viele Leistungen der Kreditkarte rund um das Auto sind in einer guten Kraftfahrtversicherung bereits enthalten. Als Geschäftsreisender haben Sie vielleicht sogar einen erweiterten Schutz über den Arbeitgeber.

Hohe Kosten für Bargeld und im Ausland

Kostenfallen drohen besonders bei Bargeldverfügungen. Nur wenige Karten erlauben überall, auch im Inland, das kostenlose Abheben an beliebigen Geldautomaten. Ansonsten sind hier mindestens 5 € pro Abhebung fällig, oft auch mehr, und bei hohen Beträgen wird in Prozent des Umsatzes gerechnet. Bei ausländischen Automaten verzichtet zwar die eigene Bank auf Gebühren, dafür fallen aber eventuell Automatengebühren des Betreibers an, die kaum eine Bank heute noch erstattet. Transaktionen in Fremdwährung, egal ob im Auslandsurlaub oder bei einem internationalen Einkauf im Internet, kosten ebenfalls prozentuale Aufschläge. Dafür werden aber in der Regel sehr faire Wechselkurse berechnet.

Nutzer von anonymen Kreditkarten, die man zum Beispiel an Tankstellen kaufen kann, sollten sich genau über anfallende Gebühren erkundigen, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Meist sind diese Karten als Einweg-Karten konzipiert. Ein Wiederaufladen ist entweder gar nicht möglich oder kostet extra. Auch die Verwaltung oder Auszahlung von Restguthaben lassen sich die Unternehmen bezahlen. Verfällt das Guthaben, werden solche Prepaid-Karten erst recht zu einer teuren Kostenfalle.

Kreditkarten

Einige Banken offerieren eine gebührenfreie Kreditkarte, Kunden zahlen nicht wie bei anderen Instituten eine jährliche Gebühr. Das kann 30 Euro, 40 Euro und mehr im Jahr sparen. Interessierte sollten solche Angebote aber gründlich begutachten. So fragt sich, ob Banken dauerhaft auf die Grundgebühr verzichten.

Bei manchen Geldhäusern erstreckt sich die Gebührenfreiheit nur auf das erste Jahr oder die ersten beiden Jahre. Zudem kommt den möglichen Nutzungsgebühren, den Kontoführungskosten sowie Prämien eine hohe Bedeutung zu.

  • Innerhalb Deutschlands und der gesamten Eurozone zahlen Kunden mit einer Kreditkarte immer kostenfrei.
  • Ausschließlich bei den Händlern fällt eine Gebühr an, Verbraucher muss das nicht interessieren.
  • Anders sieht es beim Karteneinsatz außerhalb der Eurozone aus.
  • Vielfach müssen Kunden bis zu 2 % des Umsatzes zahlen, wenn sie ihre Karte in anderen Staaten verwenden.
  • Aber auch diesem Kostenpunkt können sie wie den Jahresgebühren entgehen: Die besten Anbieter garantieren eine kostenlose Bezahlung rundum den Globus.

Noch stärker zu Buche schlagen kann das Abheben am Geldautomaten, das gilt auch in Deutschland und der Eurozone. Zwischen 1 und 4 % verlangen die Institute, das kann sich im Laufe des Jahres zu einem beträchtlichen Betrag summieren. Oftmals fordern die Banken auch eine Mindestgebühr, sodass den Kunden das Abheben kleinerer Beträge prozentual noch teurer kommt. Alle diese Kosten lassen sich bei den besten Anbietern ebenfalls meiden, diese ermöglichen weltweit ein kostenloses Geldabholen. Wer aus unterschiedlichen Gründen eine andere Bank wählen möchte, sollte zumindest auf möglichst geringe Gebühren achten.

Grundsätzlich können Verbraucher unabhängig von einem Girokonto eine Kreditkarte beantragen. Manche Anbieter vergeben jedoch nur eine gebührenfreie Kreditkarte, wenn Kunden dort ein Girokonto führen oder eröffnen. In diesem Fall sollte es sich um ein kostenloses Girokonto handeln. Aufmerksamkeit verdienen auch die Zinsen, welche Banken bei einem eventuell vorhandenen Verfügungsrahmen berechnen. Am Markt existieren große Unterschiede, die jeweiligen Zinsen sollten in dieser Spanne vergleichsweise niedrig liegen. Ansonsten drohen bei einer häufigen Nutzung des Verfügungsrahmens hohe Kosten.

Auch Prämien und Leistungen einbeziehen

Wer die finanzielle Attraktivität von Kreditkarten vergleichen will, sollte auch Bonussysteme berücksichtigen. Einige Banken und Kreditinstitute schreiben für jeden Umsatz mit der Kreditkarte einen Bonus gut. Manche Institute erstatten Geld zurück, bei vielen Banken erhalten Kunden Bonuspunkte. Diese Bonuspunkte können sie ab einem bestimmten Guthaben gegen Sachprämien eintauschen, vielfach treffen sie auf eine große Auswahl an Waren und Dienstleistungen. Als besonders bekanntes Prämiensystem hat sich bereits vor langer Zeit Miles and More etabliert, bei dem Nutzer für Umsätze mit ihrer Kreditkarte Bonusmeilen verbuchen. Bei einem Vergleich solcher Systeme sollten sich Verbraucher eingehend informieren, was für Gegenwerte sie zu erwarten haben. Bei Rückerstattungen von Geld lässt sich das leicht ausrechnen, bei Prämiensystemen fällt das schwieriger. Hier müssen Interessierte fragen, für welche Umsätze sie wie viele Punkte verzeichnen und was sie für diese Punkte bekommen.

Zusätzlich sollten Interessierte nachsehen, ob eine gebührenfreie Kreditkarte mit Zusatzleistungen einhergeht. Manche Banken bieten beispielsweise eine integrierte Reiseversicherung. Zum Teil können Besitzer einer Kreditkarte auch bei bestimmten Händlern rabattiert einkaufen oder preisreduziert Dienstleistungen buchen. Diese und alle anderen relevanten Informationen finden sich auf Vergleichsportalen oder auf den Homepages der Anbieter.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


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