Wird ein Kredit für nur 2 Monate benötigt, ist der Dispo auf dem Girokonto trotz hoher Zinsen eine gute Wahl, wenn die benötigten Beträge passen. Es hat sich unter Bankkunden zwar herumgesprochen, dass der Dispositionskredit zu den teuersten Darlehen gehört. Aus gutem Grund ist er dennoch sehr beliebt, denn erstens ist er an Bequemlichkeit in der Nutzung nicht zu übertreffen und zweitens fallen selbst Zinsen von durchschnittlich knapp 10 % in absoluten Beträgen bei kurzer Nutzung nicht wirklich ins Gewicht.
Dispolimit kurzzeitig heraufsetzen
Das Überziehen des Girokontos um 1.000 Euro kostet bei 10 % Zinsen knapp 17 Euro, wenn der Kredit für zwei Monate in dieser Höhe genommen wird. Marktübliche Zinsen für einen Rahmenkredit oder ein Darlehen mit kurzer Laufzeit sind etwa halb so hoch. Die Ersparnis würde also bei etwa 8 bis 9 Euro liegen – nicht wirklich viel, wenn man berücksichtigt, dass ein neuer Kredit einiges an Papierkram oder zumindest Online-Recherche erfordern würde. Etwas anders sieht es aus bei höheren Summen. Angenommen, Sie haben beim Kauf eines neuen Autos einen Verkaufserlös von 20.000 Euro für den Gebrauchtwagen einkalkuliert. Erfahrungsgemäß erzielen Sie einen besseren Preis, wenn Sie sich mit dem Verkauf etwas Zeit lassen und nicht auf das erstbeste Angebot eingehen. Da der Liefertermin des Neuwagens aber jetzt ansteht, benötigen Sie eine Zwischenfinanzierung über 20.000 Euro. Dieser Kredit soll für 2 Monate laufen, denn in dieser Zeit erwarten Sie den Verkauf des alten Autos zum gewünschten Preis. Haben Sie ein regelmäßiges Einkommen, wird die Bank vermutlich kein Problem haben, Ihr Dispolimit von den üblichen ein bis drei Nettogehältern auf 20.000 Euro zu erhöhen, damit Sie den Neuwagen bezahlen können. Das geht dann aber ins Geld, denn der Dispozins ändert sich durch das neue Limit nicht. Beträgt er unverändert 10 %, kostet Sie der Kredit über 2 Monate stolze 333 Euro an Zinsen. Bei diesem Betrag lohnt es sich schon, über einen anderen Kredit mit niedrigeren Zinsen nachzudenken.
Rückzahlungsmodalitäten beachten
Im genannten Beispiel können Sie voraussichtlich nach zwei Monaten den Verkaufserlös von 20.000 Euro zur Tilgung des Kredits einsetzen. Man spricht von einem endfälligen Darlehen, weil die gesamte Kreditsumme einschließlich angefallener Zinsen auf einmal zurückgezahlt wird. Für den Fall des Autoverkaufs scheint das auch die beste Lösung. Ansonsten überlegen Sie, einen Ratenkredit zu nehmen. Dabei werden Zinsen und Tilgung so verteilt, dass sich über die Laufzeit eine gleichmäßige monatliche Belastung ergibt. Der erste Vorteil ist, dass Sie mit der Vertragsdauer die Höhe der Monatsraten so steuern, dass sie zu Ihrem verfügbaren Einkommen passt. Der zweite Vorteil ergibt sich aus der sinkenden Restschuld. Durch die regelmäßige Tilgung wird die Zinsbelastung von Monat zu Monat geringer. Da gleich bleibende Raten vereinbart sind, fließt mehr Geld in die Tilgung. Der Effekt beschleunigt sich zum Ende der Laufzeit immer mehr, sodass Sie weniger Kreditkosten haben und schneller schuldenfrei sein können als bei einem endfälligen Darlehen.